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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 159
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0161
Christian Friedrich Schönbein war in der Schule so gut, daß sein Lehrer Oslander
meinte, er solle eine andere Schule besuchen, denn bei ihm könne er nichts
mehr lernen. Im Alter von 14 Jahren trat Schönbein als Lehrling in eine Böblinger
Firma ein. die Salzsäure und verschiedene Pillen herstellte.

Im Verlauf seiner siebenjährigen harten Lehrzeit - sein Arbeitstag dauerte von 6
Uhr bis 19 Uhr - fand er Anschluß an einen Kreis frommer Pietisten, denen er sich
viele Jahre zugehörig fühlte. Nach beendeter Lehre trat er im Alter von 21 Jahren
in eine Augsburger Firma ein. Am Ende des Jahres, in dem er seine Lehre beendet
hatte, war er bereits Direktor einer chemischen Fabrik in Hemhofen bei Erlangen.
Aber der Drang zu studieren war bei ihm größer als das Streben nach einem guten
Verdienst, denn bereits ein Jahr später (1821) begann Christian Friedrich Schönbein
im benachbarten Erlangen ein Studium, das er mit dem bescheidenen Einkommen
als Hauslehrer finanzierte.

An der Universität Erlangen gehörte er bald zum Freundeskreis des großen
schwäbischen Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, mit dem er lebenslang
in Freundschaft verbunden blieb.

Im Jahre 1822 schrieb er sich an der Universität Tübingen ein. traf dort aber
recht kümmerliche Verhältnisse an. denn Chemie wurde nur für Anfänger gelesen,
und der war er nun wirklich nicht mehr. Physik. Mineralogie und Geologie, für die
er sich interessierte, fehlten ganz im Angebot. Diese mißlichen Verhältnisse in
Tübingen waren wohl die Ursache dafür, daß es ihn bald wieder nach Erlangen
zog, wo damals auch der später berühmte Justus von Liebig (1803 bis 1873)
studierte, mit dem er danach enge Freundschaft schloß.

Nach weiteren zwei Jahren brach Schönbein trotz des gegenteiligen Rates seines
Freundes Schelling seine Studien ab und ging als Lehrer für Physik, Mineralogie
und Chemie an das Fröbelsche Landeserziehungsheim Keilhau bei Rudolstadt.
Dort wurde er zwar miserabel bezahlt, blieb aber trotzdem drei Jahre, weil ihm die
Arbeit Freude machte. Danach wagte Christian Friedrich Schönbein den Sprung
an eine englische Erziehungsanstalt in Epsom, und ein Jahr später studierte er in
Paris und besuchte die Vorlesungen so weltberühmter Gelehrter wie Joseph Louis
Gay-Lussac (1778 bis 1850) und Andre Marie Ampere (1775 bis 1836), für die er
sich begeisterte. Die Voraussetzungen für die Studien in England und Frankreich
hatte Schönbein bereits während seiner Lehrzeit in Keilhau geschaffen. In Nacht-
und Sonntagsarbeit erlernte er damals die englische und französische Sprache. Die
nötigen finanziellen Mittel für Leben und Studium beschaffte er sich wiederum als
Hauslehrer. Das Jahr 1827, Schönbein war nun 28 Jahre alt, brachte das Ende der
bewegten Lehr- und Wanderjahre.

Professor in der Stadt am Rheinknie

Kaum war Schönbein nach England zurückgekehrt, erhielt er durch die Vermittlung
des Erlanger Studienfreundes Friedrich Engelhard im Herbst des Jahres 1828

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