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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
59.1997, Heft 2.1997
Seite: 160
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1997-02/0162
von dem erkrankten Basler Chemieprofessor Peter Merian das Angebot, ihn während
seiner Krankheit zu vertreten. Obwohl Schönbein "in angenehmen Verhältnissen
in England lebte", entschloß er sich, die für ein Semester vorgesehene
Vertretung zu übernehmen. Am 3. November 1828 traf er in Basel ein, das für ihn
nun die endgültige Stätte seines Wirkens wurde.

Der gebürtige Metzinger erhielt die Stelle mit einem Anfangsgehalt von jährlich
1.600 Schweizer Franken, obwohl er niemals eine akademische Prüfung abgelegt
oder einen akademischen Titel erworben hatte. Er war verpflichtet, an der Universität
wöchentüch vier bis sechs Stunden experimentelle Chemie zu lesen und am Basler
Pädagogium, einem Gymnasium, in den beiden Oberklassen je vier Wochenstunden
Chemie und Physik zu unterrichten.

Als Peter Merian sich ein Jahr später gesundheitshalber beurlauben lassen mußte
, wurde Schönbein als sein Stellvertreter berufen. Schönbein behielt diese Stellung
, als Merian sich immer mehr der Politik zuwandte, bis er im Jahre 1835 zum
Nachfolger von Peter Merian bestimmt wurde.

Auch Christian Friedrich Schönbein hatte in den dreißiger Jahren des vorigen
Jahrhunderts kräftig in der Politik mitgewirkt; in seiner konservativen Gesinnung
nahm er für die Stadt Partei. Im Jahre 1848 ernannte der Basler Kantonsrat Schönbein
zu seinem Mitglied, und drei Jahre später wurde dieser zum Mitglied des
Basler Stadtrates berufen. In dieser Zeit engagierte er sich auch publizistisch als
Mitherausgeber und Redakteur der Basler Zeitung.

Die Basler Jahre begannen sehr unruhig, denn zwischen der Stadt Basel und den
sich vernachlässigt fühlenden Landgemeinden des Kantons kam es zu schweren
Auseinandersetzungen, den Basler Unruhen, die bald kriegerische Formen annahmen
. Es gab mehr als 60 Tote zu beklagen. Beim Friedensschluß im Jahre 1833
wurde der Kanton Basel in eine Stadt- und eine Landgemeinde geteilt. Auch das
Vermögen der Universität fiel etwa zur Hälfte an den neuen Kanton Basel-Land.

Bereits 1830 hatte Schönbein die Würde eines Ehrendoktors verliehen bekommen
, fünf Jahre später erhielt er die Anstellung als ordentlicher Professor für
Physik und Chemie mit einem Jahresgehalt von 2.300 Schweizer Franken. In diese
Zeit fiel auch die Heirat mit der Stuttgarterin Emilie Benz.

Von 1844 bis 1868 wohnte Christian Friedrich Schönbein mit seiner Familie im
Basler Gebäude Oberer Rheinweg 93.

Der Ernennung zum Ordinarius folgten Jahre ruhigen Arbeitens, unterbrochen
durch die Teilnahme an Versammlungen von Naturforschern in der Schweiz, in
Deutschland und in England.

Der Wissenschaftler

Schönbein war als Wissenschaftler ein ungemein produktiver Geist, obgleich er
erst spät, ab 1835, mit eigenen wissenschaftlichen Leistungen hervortrat. Seine
Ergebnisse schlugen sich in 343 verschiedenen Arbeiten in 837 Ausgaben nieder.

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