http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-01/0166
Der heitere Hebel- der Volksfreund Hebel
Vortrag des Hausener Bürgermeisters Karl Heinz Vogt
beim "Hebelschoppen" in Hertingen am 26. Oktober 1997
Der allezeit vergnügte Tabakraucher
Im Frühling
's Bäumli blüeiht, und's Brünnli springt.
Potz tausig. los. w ie 's Vögelt singt!
Me het si Freud und frohe Muet,
und's Pifli, nei. wie schmeckt's so guet!
Im Sommer
Volli Ähri. wo me goht.
Bäum voll Öpfel wo me stoht,
und es isch e Hitz und Gluet!
Fineweg schmeckt's Pfifli guet.
Im Herbst
Chönnt denn d'Welt no besser si?
Mit sim Trübel. mit sim Wi
stärkt der Herbst mi lustig Bluet.
und mi Pfifli schmeckt so guet.
Im Winter
Winterszit. Schorn ZU!
Schnee uf alle Berge lit.
uf em Dach und uf em Huet.
Justement schmeckt's Pfifli guet.
Die Einstimmung könnte nicht trefflicher sein als mit dem von Hans Werner
Oettlin vorgetragenen einfachen und schlichten Gedicht Hebels. Sogar der Nichtraucher
kann seine Freude daran haben, einzig vielleicht nicht der Gesundheitsminister
.
Für mich ist dies heblische Loblied auf die Tabakraucher, zu denen er selbst
gehörte, auch eine liebe Erinnerung an meine Schulzeit, wo ich zum Abschluß
beim Hebelfest 1954 in Hausen das Hebelbüchlein vom damaligen Präsidenten
Professor Altwegg erhalten habe. Zuvor mußte ich aber ein Gedicht aufsagen, und
Sie können sich denken, welches.
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