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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 14
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0016
Von der Landwirtschaft

Schwerpunkt der Landwirtschaft bildeten die Weideflächen, die sich bis auf die
Höhen des Belchen erstreckten und die Grundlage für eine Viehzucht bildeten.
Die Weiden waren im Gemeindebesitz und standen der allgemeinen Nutzung
(Allmende) zur Verfügung. Weideland und Waldbesitz der Gemeinde Neuen weg
beruhen auf einer Schenkung des Klosters St. Trudpert im Münstertal, dessen Abt
vor der 1803 erfolgten Säkularisation die Klosterwaldungen, die sonst dem Staat
zugefallen wären, unter denjenigen Gemeinden aufteilte, in deren Gemarkung sie
lagen. 1903 brannte der Zentralort Neuenweg fast vollständig ab. Aber bereits ein
Jahr später konnten die Wohnhäuser dank staatlicher und privater Unterstützung
wieder aufgebaut werden. In Neuenweg blieb die bäuerliche Wirtschaftsstruktur
bis nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten.

Vor allem die Viehzucht war Arbeits- und Ernährungsgrundlage, ergänzt durch
Ackerbau, Wald- und Heimarbeit, die im Winter einen Nebenverdienst erbrachte.

1985 wies der Ort eine Gemarkungsfläche von 1.264 Hektar auf,-wovon nur 3,7
v. H. Siedlungsfläche waren. Seit dem Jahre 1854 sind keine nennenswerten Veränderungen
eingetreten, eventuelle Ungenauigkeiten der damaligen Vermessung
sind dabei allerdings zu berücksichtigen.

Die Gemeinde Neuenweg hat nur ein recht geringes Steueraufkommen, das im
Jahr 1992 einschließlich der Gewerbesteuer (31.000 DM) 222.000 DM betrug.

Neuenweg ist wie die übrigen Gemeinden des Verwaltungsverbandes (bis auf
Wieslet) als Bedarfsgemeinde bis auf die anteiligen Verbandsschulden von 273
DM pro Einwohner schuldenfrei.

Pfarrer Willibald Strohmeyer (1877 bis 1945)

Wer auf dem Westweg vom Belchen zum Haldenhof wandert, sieht, kurz bevor er
aus dem Wald vor dem Haldenhof heraustritt, einen schmalen Weg nach links abbiegen
mit dem Hinweis "Strohmeyer-Kapelle". Eine Gedenktafel an der Kapelle gibt
Auskunft über deren Sinn.

Der Geistliche Rat und Dekan Willibald Strohmeyer, Pfarrer von St. Trudpert, ist
nicht weit von dieser Stelle am 22. April 1945 von einem SS-Kommando ermordet
worden.

Pfarrer Strohmeyer wurde am 6. Juli 1877 in Mundelfingen bei Donaueschingen
geboren. Nach der Vikars-Zeit in Bad Säckingen und Freiburg übernahm er am
28. April 1909 die Pfarrei St. Trudpert. Seine seelsorgerische Tätigkeit während vieler
Jahrzehnte hat ihn zu einem sehr geschätzten und weithin bekannten Menschen werden
lassen. Vom Beginn seiner Tätigkeit in St. Trudpert schrieb er eine sehr persönlich
gehaltene Chronik der Pfarrei.

Sein besonderes Interesse galt kirchengeschichüichen Forschungen, die sich hier an
diesem traditionsreichen Ort vor allem um Kloster und Pfarrei St. Trudpert bemühten.

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