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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 27
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0029
Genaueren Aufschluß über den Besitz und die Anzahl der damaligen Wohnhäuser
sowie die ansässigen Geschlechter gibt ein Schatzungsbuch aus dem Jahre
1780. das im Gemeindearchiv in Sallneck aufbewahrt wird.

Auf Sallnecker Gemarkung ist in früherer Zeit Erz gegraben worden, doch
scheint der Abbau nicht ergiebig genug gewesen zu sein und wurde deshalb wieder
aufgegeben. Von der "Erzmatt" hat man das Erz in geflochtenen Körben auf
dem Rücken der Pferde mühselig bis zum Eisenwerk in Hausen im Wiesental
transportiert, das 1680 gegründet worden warl5).

Die Papiermühle in Schopfheim-Höfen, eine der größten Papierfabriken auf
markgräflichem Gebiet, hatte das Recht, die zur Papierherstellung erforderlichen
Lumpen wie im ganzen Wiesental und den Vogteien Tegernau. Bürchau. Neuenweg
und Wies auch in der Weitenauer Vogtei aufkaufen zu lassen16'. Schon immer
gehörte Sallneck mit Ebigen zur großen Pfarrei Tegernau, deren erste Kirche im
Jahre 1114 urkundlich erwähnt wird. Die heutige Pfarrkirche wurde 1757 eingeweiht
.

Das rauhe Klima und der wenig ertragreiche Boden machten Sallneck zu einer
wirtschaftlich armen Gemeinde. Die amtlichen Berichte registrierten gegen Ende
des 19. Jahrhunderts eine Zunahme der Pfändungen und eine Steigerung des Armenaufwandes
, so daß ein Großteil des Gemeindebesitzes verkauft werden mußte.
Steigende Vieh- und Fleischpreise brachten Sallneck nach der Jahrhundertwende
einen bescheidenen Wohlstand. Landwirtschaft und Viehzucht bestimmten bis
nach dem 2. Weltkrieg die wirtschaftliche Struktur des Ortes.

Fast immer im Mittelpunkt -
Tegernowa und Tegernau

Tegernau liegt am Zusammenfluß von Belchen und Köhlgartenwiese in einem
engen, von Bergen umgebenen Tal. Das Dorf ist nicht nur geographischer Mittelpunkt
des Kleinen Wiesentals, sondern auch Zentralort und Sitz des im Jahre 1972
gegründeten Gemeindeverw altungsverbandes Kleines Wiesental.

In Tegernau treffen die Landstraßen von Schopfheim. Zell im Wiesental. Neuenweg
und Badenweiler zusammen.

Zur Gemeinde Tegernau gehören auch die Ortsteile Käppeli. Kuhnigraben. Niedertegernau
und Schwand. Ein 1473 bezeugter Flurname "Vischerhüseren" weist
auf einen weiteren, abgegangenen (aufgegebenen) Wohnplatz hin.

Urkundlich wird "Tegernowa" 1113 erstmals genannt.

Der Ort erscheint in einer päpstlichen Urkunde (Bulle) von 1139 als "Degern-
auw".

Als hochmittelalterliche Rodungssiedlung spielte Tegernau eine wichtige Rolle
bei der Erschließung des Kleinen Wiesentals. Der Einzugsbereich des örtlichen
Dinghofes war groß: noch in der frühen Neuzeit endete er erst an den Grenzen von

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