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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 108
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0110
hatte Friedrich Ludwig Berufsverbot in Deutschland und war in die Schweiz emigriert
. Nach dem Krieg ,wurde er von der Nachkriegsgeneration, die auch leben
wollte, zum alten Eisen geworfen'. So war und blieb Friedrich Ludwig ein Außenseiter
, ein Jieimatloser Zugvogel', ein Sonderling und Einzelgänger. Er war aber
, ein geborener Maler, der nur in Farbträumen lebte und sich wie ein Kind an dem
farbigen Wunder der Dinge immer und immer wieder freute'.

Diese einmalige und sicherlich unvergeßliche Farbenfreude gilt es bei dieser
Wiesleter Friedrich Ludwig-Ausstellung zu entdecken. Moderne Kunst kann hier
fast alleine über die unglaublich leuchtenden Farben erspürt werden. Wie äußerte
sich eine ältere Wiesleterin über den ,Ludwig-Moler vo Wieslet6: ,D'Farbe sin
ihm halt in de Chopf g'stiege'. Und auch fiir den anderen Wiesleter Maler, Emst
Schleith, bedeutsam: ,Er isch halt uf de Unwerti g'si'.

Diese Friedrich Ludwig-Ausstellung könnte zu einem Kulturereignis bzw. zu
einer kleinen Kunstsensation werden, da Friedrich Ludwig bei uns im Wiesental
und in der Regio als vergessen und in der Kunstwelt als verloren galt. Der Kunstwelt
hatte er zu Lebzeiten mehrfach versichert, daß er sein gesamtes Werk verbrannt
habe. Glücklicherweise hat er dies aber letztlich nicht ausgeführt. Und
KUK hat durch intensives Bemühen um Friedrich Ludwig weit über 2000 - in
Worten z>veitausend (!) - imbekannte Bilder dieses Wiesleter Malers und Expressionisten
entdeckt, davon ca. 100 Bilder für diese Friedrich Ludwig-Ausstellung
vorbereitet und diese Ausstellung unter das Thema:, Friedrich Ludwig - Ein vergessener
und verlorener Maler kehrt zurück' gestellt. Das Ganze ist fast ein Märchen
, fast ein Traum!

An diesem letzten Aprilwochenende wird zudem durch KUK im Gasthaus .Sonne'
in Wieslet eine Friedrich Ludwig-Stube, ähnlich der Emst Schleith-Stube im Gasthaus
,Maien' in Wieslet, eröffnet. Dabei wird gleichzeitig und einvemehmlich die
ehemalige Emst Niefenthaler-Stube nach Bürchau zurückgegeben. Beide Gedächtnisstuben
mögen den beiden fast vergessenen und verkannten Wiesleter Künstlern
weiterhelfen. Und in diesem Sinne werden an diesem Wochenende auch zwei Gedenktafeln
an die Geburtshäuser dieser beiden Wiesleter Maler angebracht.

Wie schrieb der Züricher Kunsthistoriker Dr. Werner Y. Müller im Jahre 1957:
Ach glaube aber, daß die Zeit kommen wird, wo man die Bilder von Friedrich
Ludwig sucht und in ihrer ganzen Schönheit erkennt und ehren wird als ein
köstliches Vermächtnis deutscher Kunst, der Kunst überhaupt'. Und: .Seine Bilder
werden leben und Freude bedeuten, wenn er selbst schon längst nicht mehr unter
uns weilt. Dafür sei ihm Dank'. Und wie schrieb der Kunsthistoriker Reinhard
Müller-Mehlis in der „Weltkunst" vom 1. August 1985: .Ein Kolorist von hohen
Graden, dessen Entdeckung nachzuholen ist'. Also gehen wir gemeinsam auf Entdeckungsreise
!

Sehr verehrte Kunstfreunde, diese Friedrich Ludwig-Ausstellung ist leider nur
an diesem letzten April-Wochenende zu sehen. Wir von KUK glauben aber, daß
man diese Ludwig-Ausstellung unbedingt gesehen haben muß! Neben den farbintensiven
, teilweise großformatigen, expressionistischen Bildern sind auch frühere

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