http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1998-02/0128
Dank von KUK. Mögen diese Gedenktafeln mithelfen, daß diese beiden großen,
aber irgendwie unglücklichen Wiesleter Maler nie mehr vergessen werden.
Dieser letzte Ausstellungstag zeigte nochmals einen riesigen Besucherandrang.
Alle bedauerten, daß diese Friedrich Ludwig-Ausstellung nicht länger zu sehen
war. Sie wurde aber von Reinhard Roser fotografisch und von Karlheinz Opitz
filmtechnisch für spätere Zeiten festgehalten. Und sie wurde am selben Abend
noch von KUK in einem vorbildlichen Teamwork abgebaut und in derselben
Nacht noch von Hans-Jörg und Hans Meier mit einem erneut gesponserten Lieferwagen
nach Traben-Trarbach an die Mosel gefahren.
Die Initiative Kunst und Kultur Kleines Wiesental zog am 5. Mai 1997 ein
eigenes Fazit: „FRIEDRICH LUDWIG - sollte das nur ein Traum gewesen sein?
Urplötzlich und für alle völlig überraschend hingen am letzten Aprilwochenende
ca. 100 seiner Bilder im Scheinwerferlicht der Wiesleter Gemeindehalle, und nach
3 Tagen waren diese Bilder wieder spurlos verschwunden. Gerade so wie Friedrich
Ludwig auch immer urplötzlich in seinem Geburtsort Wieslet auftauchte und
nach ein paar Tagen wieder verschwunden war. Ein Spuk? Ein Traum? Ein Märchen
? Die unbeschreiblichen Farben dieser Bilder glühen heute noch in unseren
Köpfen nach. Diese Friedrich Ludwig-Ausstellung war kaum in Worte zu fassen:
, Einmalig, unübertreffbar, unfaßbar, unvergleichlich, unglaublich, sensationell,
verrückt, irre u.a.'. Und es waren auch keine normalen Farben. In dieser Ausstellung
,Friedrich Ludwig - Ein vergessener und verlorener Maler kehrt zurück'
konnten auch ,kunstunkundige' Menschen allein über diese intensiven und vitalen
Farben einen Zugang zur modernen Kunst finden. Sie konnten sehr wohl den
Unterschied zu dem anderen Wiesleter Maler Emst Schleith und die Farbendynamik
beim Vor- und Zurücktreten vor den einzelnen Ludwig-Bildern erspüren und
in Worte fassen. Friedrich Ludwig regte die Besucher dieser Ausstellung zu einer
lebendigen Auseinandersetzung mit der Kunst an. Der Initiative Kunst und Kultur
ist es mit dieser Ausstellung sicherlich gelungen, die Menschen im Kleinen Wiesental
und Menschen in der Regio und weit darüber hinaus auf diesen fast vergessenen
und in der Kunstwelt schon lange verloren geglaubten Maler emphatisch
einzustimmen: Friedrich Ludwig darf nicht mehr vergessen werden! Friedrich
Ludwig darf nicht mehr verloren gehen! Das ist eigentlich ein Auftrag an uns alle.
Und wie äußerten sich die vielen sachverständigen' Kunstkenner, die diese Ausstellung
in diesen 3 Tagen manchmal zwei- und dreimal besucht haben? Auch
nicht anders als die Laien. Auch sie schwärmten und schwelgten in unglaublichen
Begriffen". Und: „Diese Friedrich Ludwig-Ausstellung in Wieslet war wirklich
bemerkenswert. Sie war eigentlich einmalig, sie war sicherlich eine kleine Kunstsensation
. Hier darf man wirklich sagen, wer diese Ausstellung nicht gesehen hat,
hat etwas Wesentliches verpaßt". Und: „Das Ganze hat doch schon mit dem
Auffinden dieser über 2000 angeblich verbrannten Bilder durch das KU K-Team
märchenhaft begonnen, das Ganze könnte durch ein Friedrich Ludwig-Museum
märchenhaft enden. Und wie schrieb Christel Jakobi, die zweite Frau von Friedrich
Ludwig: , Märchen kann man nicht erfinden, erfundene Märchen sind keine
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