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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
60.1998, Heft 2.1998
Seite: 168
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schon Nagler. Wagner. Schuster und Weber gab. wurden die beiden Hufschmied.
Der jüngere Sohn Johannes heiratete nach Neuenweg und wurde Schmiedemeister
sowie Vogt im Beichendorf. Der ältere Sohn, der wie sein Vater Jacob hieß, mußte
eine Hufschmiede anbauen, so daß er nicht bei der Kundschaft arbeiten konnte wie
sein Vater, sondern die Kunden mit ihren Tieren zu ihm kommen mußten.

Jacob stand im 23. Lebensjahr, als er 1761 Barbara Küchlin aus Tiengen bei
Freiburg heiratete, die er in seiner Wanderzeit kennengelernt hatte.

Der junge Hufschmied hatte einmal Streit mit dem Vogt von Tegernau, und der
zeigte Jacob Müller postwendend beim Markgrafen an. "daß dieser sich im Vermögenszerfall
befinde". Flugs wurde vom Oberamt Rötteln ein "Commissar" nach
Kirchhausen gesandt, der dies an Ort und Stelle untersuchen sollte. Es stellte sich
nach langer Verrechnung heraus, daß Jacob 112 Pfund Schulden besaß, jedoch in
9 Ehejahren 851 Pfund gespart hatte. Auch sonst war noch einiges Geld vorhanden,
das vermutlich Ehefrau Barbara gehörte. Aber Anzeige blieb Anzeige, und Jacob
Müller wurde zu 4 Tagen Gefängnis verurteilt. Daraufhin schrieb er am 22.11.1771
ein Gnadengesuch an den Markgrafen Karl Friedrich. Darin sprach er von den
vielen Schulden, die auf dem Hof liegen und "in Zins geloffen" seien. Jacob bittet
den Markgrafen "untertänigst", ihn in Gnaden von dieser Strafe zu befreien, "umso
mehr, als niemand etwas an mir verlieret". Wie die Sache ausgegangen ist, wissen
wir nicht, weil weitere Akten fehlen. Jedenfalls lebte Jacob Müller danach noch 43
Jahre auf dem Schneiderhof.

Auf der anderen Hausseite hatte Hans Müller nur den blinden Matthias als Erben
und war offensichtlich gesundheitlich angeschlagen. So verkauften er und seine Frau
Anna Böhler ihren Hofteil an die Nichte Maria Müller. Tochter von Jacob von "äne
dra". Diese heiratete den etwas jüngeren Hans Jacob Oßwald vom sanktbläsischen
Meyerhof in Kaltenbach. Dieser war der jüngste von 13 Geschwistern.

Abb. 2: Der Schneiderhof 1935

Foto: August Feßler

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