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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 6
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das Jahr 4004 für die Erschaffung des Menschen und fügte hinzu, daß man nach
anderen Rechnungen auf das Jahr 4963 kommen könne, immer nach Maßgabe der
biblischen Zahlen." („Über den Ursprung der Arten" von Charles Robert Darwin
ist erst 1859 erschienen.)

Andererseits sind 3 000 Jahre viel angesichts der Tatsache, daß nach jetzigem
Kenntnisstand die Erstnennung von Rheinweiler erst 900 Jahre alt ist: Sie findet
sich in einer Urkunde von 1097/1098. die sich in einer gleichzeitigen Abschrift im
Staatsarchiv Basel befindet. Sie stammt aus dem Archiv des Klosters St. Alban in
Basel, dem mit dieser Urkunde durch den Basler Vitztum. d. h. Vicedomus - also
Verwalter - des Bischofs. Hupold. Besitz unter anderem in Rheinweiler übertragen
worden ist („villa que vocatur Riiwillere"). Die Urkunde besitzt kein Tagesdatum;
als Jahresdatum ist angegeben „1098. Indiktion VI". Da die Jahreszählung im
Mittelalter mit dem Weihnachtstag beginnt, datiert das Basler Urkundenbuch zwischen
dem 25.12.1097 und dem 23.9.1098. Der letzte Termin hängt mit der Indik-
tion zusammen, einem Steuerzyklus, der in der mittelalterlichen Datierung mitverwendet
wird.

Daraus zieht Prof. Dr. Schwarzmaier vom Generallandesarchiv Karlsruhe den
Schluß:

„Im Hinblick auf das Jubiläum v on Rheinweiler wird man daher, wenn es auf
der vorliegenden Urkunde aufgebaut wird, zweckmäßigerweise eher das Jahr 1098
wählen."2'

Das hat die Gemeinde getan. An dieser Stelle kann daher mit dem generallan-
desarchivarischen Segen gesagt werden:

o o o

Rheinweiler - herzlichen Glückwunsch zum 900. Geburtstag!

Ur- und Frühgeschichte

Doch erschrecken Sie nicht. Rheinweiler und das Oberrheingebiet sind schon
wesentlich länger besiedelt.

Erst vor knapp zwei Monaten berichtete der Staatsanzeiger für Baden-Württemberg
. daß

„die Neandertaler offenbar auch im Südschwarzwald auf Mammutjagd gegangen
sind."3'

In einem Kalksteinbruch bei Bollschweil südlich von Freiburg i. Br. waren
„Tierknochen von Mammuts. Rindern und einigen kleineren Tieren aus der letzten
Eiszeit" und Steinwerkzeuge gefunden worden, deren Alter von den Archäologen
der Universität Tübingen auf 50 000 bis 100 000 Jahre eingeschätzt worden ist.
„So etwas Altes war bislang in dieser Gegend nicht zu finden".

Wenn Sie also in Ihrer Verwandtschaft oder Ihrem Bekanntenkreis Mitmenschen
mit „niedrigem Hirnschädel und durchgehendem Brauenwulst, mit fliehender
Stirn und ausladendem Hinterhaupt, mit großen Nasenöffnungen und runden
Augenhöhlen sowie mit vorspringendem Oberkiefer und fehlendem Kinnvor-

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