Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 7
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0009
sprung" kennen, begegnen Sie ihnen mit Ehrfurcht: Es sind direkte Nachfahren
unserer frühesten Vorfahren!

Und erst vor einem Monat wurde in der hiesigen Presse4' davon berichtet, daß
Archäologen im September 1996 auf einem Steinzeitfriedhof in Ensisheim einen
rd. 7 000 Jahre alten Schädel befunden haben, an dem - wie versichert wird -
erfolgreich zwei Operationen durchgeführt worden sind (Löcher von sechs bzw.
zehn Zentimetern Durchmesser).

Wir müssen wohl unsere Vorstellung revidieren, daß der Steinzeitmensch
dumm, primitiv und kulturlos gewesen sei.

Älteste frühgeschichtliche Funde in Rheinweiler selbst sind Grabbeigaben und
stammen offensichtlich aus dem älteren Abschnitt der jüngeren Urnenfelderkultur
(ca. 1000 v. Chr.).5 Sie wurden 1889 auf dem Gelände der Freiherren von Rotberg
gefunden: Ein großes Tongefäß mit mehreren darin aufbewahrten Bechern
und Schälchen.61 Wesentlich ältere Funde in unmittelbarer Nachbarschaft wurden
z. B. am Isteiner Klotz (aus dem Mesolithikum, ca. 8000 v. Chr.). bei Kleinkems
(Jaspisbergbau im Neolithikum um 2000 v. Chr. und in der Bronzezeit) und in
Efringen-Kirchen (End-Neolithikum, ca. 2000 v. Chr.) gemacht.71

Römerzeit

Die älteste zusammenhängende Schilderuns unserer Resion und unserer serma-

<— C. Cr

nischen Vorfahren haben wir wohl in Gaius Julius Caesars Gallischem Krieg. Den
Anfang „Gallia est omnis divisa in partes tres...". „Gallien besteht aus drei Hauptteilen
: einen davon bewohnen die Belger. einen anderen die Aquitaner. den dritten
das Volk, das in der Landessprache .Kelten', bei uns aber .Gallier' heißt." kennen
die meisten von Ihnen auswendig. Erinnern Sie sich auch noch an den vierten Satz
der Einleitung? In ihm heißt es. daß die Helvetier tapferer als die übrigen Kelten
sind. ..werden sie doch täglich mit den Germanen handgemein, entweder, um sie
von ihren Grenzen zurückzutreiben, oder, wenn sie selbst in Germanien feindlich
eingedrungen sind"8'.

Wie man sieht, gehörten schon damals deutsch-schweizerische ..Neckereien"
zum Alltag am Hochrhein.

Gleich zu Beginn des Gallischen Krieges gewann Caesar im Jahre 58 v. Chr.
zwei entscheidende Schlachten: Zunächst schlug er die Helvetier bei Bibracte
(Mont-Beuvray, westlich von Autun). als sie ihre Stammlande verlassen und sich
am Atlantik nördlich der Gironde ansiedeln wollten. Wie Napoleon in seiner Darstellung
des Gallischen Krieges schreibt, beteiligten sich an diesem Exodus übrigens
auch ..die Volksstämme des Breisgaus", also u. U. auch Bewohner der Um-
sebuns Rheinweilers. Wörtlich heißt es dort:

CT Cr

..Die Helvetier oder Schweizer und die Volksstämme des Breisgaus faßten jetzt,
im Jahre 58. den Entschluß, ihr Land zu verlassen, um nach Saintonge an der
Küste des Ozeans, zu ziehen. Sie brannten zwölf ihrer Städte und vierhundert ihrer

7


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0009