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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 8
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Dörfer nieder, versorgten sich mit Mehl für drei Monate und setzten sich mit ihren
Wagen, ihrer beweglichen Habe in Marsch, 368 000 an Zahl, davon 90 000
Kriegsleute."9'

Im gleichen Jahr schlug Caesar dann auch ganz hier in der Nähe (bei Mülhausen
) „50 000 Schritte vom Rhein'"10', nach Christian Meier etwa 7,5 km vom Rhein
entfernt.'" die Germanen unter Ariovist. nachdem Friedensverhandlungen gescheitert
waren. Ariovist und die meisten Germanen konnten auf die rechte Rheinseite
- also in unser Gebiet - fliehen.

Das war der Beginn von Caesars grausamen Eroberungszügen, bei denen er
nach eigenen Angaben 50 Schlachten geschlagen und 1 192 000 Gegner getötet
haben soll.121

Von Caesars Schilderung der Germanen und ihrer Welt vor allem im Sechsten
Buch des Gallischen Kriegs („Sie kennen nur den Gott der Sonne, des Feuers und
die Mondgöttin, ihr Leben besteht nur aus Jagd und Krieg, von klein auf härten sie
sich ab und trainieren, bleiben lange keusch, tragen Felle, ernähren sich hauptsächlich
von Milch. Käse und Fleisch, sie haben keinen festen Grundbesitz" usw.)
möchte ich aus gegebenem Anlaß den Abschnitt 27 zitieren, in dem es über die
Tiere im Hercynischen Wald (das ist Caesars Gesamtname für die Gebirgszüge,
die vom Schwarzwald bis zu den Karpaten reichen) heißt:

„Ebenso gibt es da die sogenannten Elche. In ihrer Gestalt und in ihrem gefleckten
Fell ähneln sie Ziegen, sie sind aber etwas größer, haben stumpfe Geweihe und
Beine ohne Gelenke. Sie legen sich nicht zur Ruhe nieder und können auch nicht
aufstehen, wenn sie aus irgendeinem Grund hingefallen sind. Als Lagerstatt benutzen
sie Bäume. An die schmiegen sie sich an und suchen Ruhe, indem sie sich ein
wenig anlehnen. Wenn die Jäger an ihren Fährten erkannt haben, wohin sie sich
zurückzuziehen pflegen, untergraben sie an der Stelle alle Bäume oder sägen sie
an, aber so, daß es aussieht, als ständen sie noch. Wenn die Tiere sich nach ihrer
Gewohnheit anlehnen, brechen die Bäume unter ihrem Gewicht um. und sie fallen
selbst mit ihnen hin."13'

Wie Oppermann schreibt, handelt es sich hierbei nicht um Jägerlatein, das Caesar
sich bei den Germanen aufbinden ließ, sondern die Schilderungen stammen
aus älterer griechischer Literatur, die bei unbekannten Ländern oft romanhaft ausgeschmückt
worden war.14'

Vermutlich unter Kaiser Vespasian kam unser Gebiet zwischen 74 bis 76 n. Chr.
zum römischen Weltreich. Das Land wurde zur Versorgung römischer Veteranen
benötigt, die sich hier nach ihrem Ausscheiden aus der Armee „villae rusticae",
also Landsitze, bauten. Zahlreiche Funde auf dem „Mauernfeld" auf Gemarkung
Blansingen und die ausgegrabenen (und wieder zugeschütteten) Fundamente einer
solchen „villa rustica" bei Hertingen und die über die Rebhügel führende Römerstraße
sind hierfür Belege.

In der Weinbaugemeinde Rheinweiler mit einem grünen Rebstock im Wappen
darf natürlich nicht unerwähnt bleiben, daß die Römer auch den Weinbau in diese
Gegend gebracht haben. Bevor Wein allerdings angebaut werden durfte - noch

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