Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 9
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0011
Kaiser Domitian (81 bis 96 n. Chr.) hat den Weinbau jenseits der Alpen aus
Exportgründen verboten und Reben wieder herausreißen lassen 15-ist der Wein
für die Armee aus Rom angeliefert worden: Und zwar, um die Transportschwierigkeiten
zu verringern, als Konzentrat, als eine Art rote Gelatine, die dann
an Ort und Stelle mit Wasser verdünnt worden ist - wie man seit der Ausgrabung
des ehemaligen Legionslagers Dangstetten weiß.

Alemannen- und Frankenzeit

Nachdem von Norden hereinbrechende Germanenstämme!5a' ca. 260 n. Chr. den
Limes überwunden hatten, wurde auch dieses Gebiet alemannisch, was - bei allem
Respekt gegenüber unseren alemannischen Vorfahren - einen katastrophalen
Rückschritt in der Zivilisation mit sich brachte. Schon im letzten Jahrhundert
wurde hier ein alemannisches Steinplattengrab gefunden, in dem sich „ein silbernes
Band mit Glasperlen und eine Seemuschel" befanden. Das Grab lag offenbar
in einem zum Ort gehörenden Friedhof ..östlich von Rheinweiler'", der nicht mehr
genau lokalisierbar ist. Ein zweiter Bestattungsplatz der gleichen Periode kam vor
nicht allzu langer Zeit im Ortsbereich zum Vorschein, wurde aber bisher archäologisch
noch nicht genau untersucht.16'

Die fränkische Zeit, die mit der vernichtenden Niederlage der Alemannen gegen
die Franken im Jahre 496 bei Tolbiacum (Zülpich. Kreis Düren) begonnen hatte,
brachte auch dieser Gegend die Christianisierung: Während der Schlacht gegen
die Alemannen gelobte der Frankenkönig Chlodwig, zum katholischen Glauben
überzutreten, wenn der Gott der Christen ihn in diesem Kampf unterstütze. Unmittelbar
nach diesem Gelöbnis - berichtet Gregor von Tours - wandten sich die
Alemannen ab und begannen zu fliehen. Der König löste sein Versprechen ein und
ließ sich von Bischof Remigius in Reims taufen. Der 1 500. Wiederkehr dieses
Ereignisses wurde am 22. September 1996 in Anwesenheit des Papstes feierlich in
Reims gedacht. Zeugen aus jener fränkischen Zeit (5. bis 8. Jahrhundert ) sind z. B.
die Funde von Steinplattengräbern in Hertingen und Blansingen.17'

Auch der Name ..Rheinweiler" deutet in diese Zeit: Die Siedlungsnamen der
Weiler-Gruppe gehören in der Regel dem frühen Landesausbau der späten Mero-
winger- bzw. Karolingerzeit an.

Grundherrschaft und Grundbesitz'*1

Wie bereits gesagt, wurde Rheinweiler 1097/1098 zum ersten Mal urkundlich
erwähnt. Hupold. der Verwalter (Vicedomus) des Basler Bischofs, schenkte auf
dessen Bitten hin dem neugestifteten Kloster St. Alban zu Basel seinen ererbten
Besitz in „villa que vocatur Riiwillere". nämlich Wiesen. Äcker und Weingärten.
Bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts wird in Rheinweiler eine Burg erwähnt.

9


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0011