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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 16
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1703 Tote auf französischer Seite, keine Angaben über Tote und Verluste in der
Zivilbevölkerung. Schloß Friedlingen wird abgebrochen.42'

Wenn Sie sich der Schlacht bei Friedlingen und im Käferholz auf unterhaltende
Art nähern wollen, areifen Sie doch mal wieder zu Hermann Albrechts ..Des
Markgrafen Leibmedicus". erstmals im Schopfheimer ..S' Gotte-Stübli" 1882 erschienen
und 1984 vom „Feierabendverleger" Friedrich Resin aus Weil am Rhein
neu aufgelegt. Wir lesen dort einiges auch über Rheinweiler und den Forstmeister
Baron Rotberg als Kommandanten des Friedlinger Schlosses, wobei Albrecht allerdings
in dichterischer Freiheit die Ereignisse aus dem Holländischen Krieg der
Monate Januar und Februar 1678 mitverwertet. Ausdrücklich will der ehemalige
Pfarrer von Kleinkems (1878 bis 1885) nach eigenen Worten auch nur eine der

..Geschichten unseres schönen, lieben Badnerländleins mundgerecht fürs Volk
niederschreiben..., (damit) die Mannen, wenn sie im Winter abends auf der Kunst
sitzen. ...sich in Zukunft etwas Ordentliches zu erzählen haben und nicht mehr
fabulieren. als seien Blansingen. Tannenkirch und Hertingen einst große Seestädte
gewesen usw. und hab es schon einmal eine Zeit gegeben, wo in Welmlingen die
Reben noch nicht verfroren seien: Welmlingen lag schon vor tausend Jahren im
Loch drunten."43'

Ruhigeres 18. Jahrhundert

Nach den Wirren des Spanischen Erbfolge-Kriegs (1701 bis 1714) brachte das
18. Jahrhundert für unsere Region offenbar eine gewisse Konsolidierung,4331 zumal
der Österreichische Erbfolge-Krieg (1740 bis 1748) und auch der Siebenjährige
Krieg (1756 bis 1763) unsere Gegend weitgehend verschonten. Die lange Friedenszeit
bis zu den französischen Revolutionskriegen führte nach Einwanderungen aus
der Schweiz, vorzugsweise aus den katholischen Herrschaften Luzern und Solo-
thurn. aus dem Fricktal (Herrschaft Rheinfelden). dem Gebiet um Pruntrut (Hochstift
Basel), aus Bern. Zürich und Basel, aber auch aus Baden, dem Sundgau und aus
dem Schwarzwald zu einem stetigen Anwachsen der Bevölkerung von Rheinweiler.

Wie wir gehört haben, war bereits 1756 die alte Nikolauskapelle für die Kirchengemeinde
zu klein geworden. 1785 hatte Rheinweiler 243 Einwohner. 1787
239 und 1809 299. Der größte Teil der Erwerbstätigen lebte von der Landwirtschaft
. Eine Statistik von 1787 verzeichnet 18 Bauern. 22 Gewerbsnachfolger oder
nächste Erben, 19 Häusler, Gärtier u. a., 6 Gewerbetreibende (u. a. wohl die zwei
Fischer, an die das herrschaftliche Regal in der Regel verpachtet war) und 10 „zu
anderen Staatsdiensten anwendbare", darunter wahrscheinlich die beiden in
Rheinweiler wohnhaften Förster und Schulmeister. Denn 1785 wird in Rheinweiler
eine Schule mit 55 Kindern erwähnt.441

Zu den wenigen erhaltenen Häusern jener Zeit gehört auch das stattliche Gasthaus
„Zur Sonne", das auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückgehen
dürfte.

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