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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 18
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0020
kennen: Das heißt, das Reich büßte alle linksrheinischen Gebiete und nahezu 3.5
Mio. Einwohner ein.

Für Bamlach und Rheinweiler und die Herren von Rotberg bedeutete das. daß
alle Ländereien jenseits des Rheins an die dortigen Gemeinden Niefern und Klein-
Landau fielen. In den Nieferner Bann fiel u. a. das dem Rotberger Förster Nußbaumer
verliehene Erbgut rund um das Forsthaus und wohl auch die Rotberger Au-
Mühle. in den Landauer Bann u. a. der Au-Kopf, das Ober- und das Nieder-Grien.
das Caspar-Köpfli-Grien. das Wolf-Grien und das Grießli-Grien. insgesamt 122
Jucherten (Joch) und drei Viertel Matten. Gelände und unbebaute Ländereien:4-1
(wobei ein Juchert ungefähr einem badischen Morgen zu 36 Ar entsprach).

Die Erfolge Napoleons, der die Ideale der Revolution längst aufgegeben hatte,
falls er ihnen je anhing, werden immer größer: er ließ sich am 2. Dezember 1804
von Papst Pius VII. salben und setzte sich in Nötre-Dame selbst die Kaiserkrone
auf Kaiser Franz II. legte am 6. August 1806 nach der Errichtung des Rheinbundes
die römisch-deutsche Kaiserwürde nieder und beendete damit das Heilige
Römische Reich Deutscher Nation. Napoleons Willen entsprang die Neuordnung
Europas (auch Badens und der Schweiz), die Friedensschlüsse von Tilsit 1807 und
Schönbrunn 1809 machten auch Preußen und Österreich zu seinen Vasallen auf
Zeit, und schon schien der Brand Moskaus im September 1812 den Sieg der
Grande Armee zu signalisieren, in der etwa 60 000 Soldaten aus den Rheinbundstaaten
mitmarschierten, darunter Bayern. Hessen. Württemberger und auch 7 100
Badener. Da brachten die Kälte des Winters und die Weite Rußlands die militärische
Katastrophe: Weniger als 50 000 von 600 000 Mann kehrten aus Rußland
(über die Beresina, 28. November 1812) zurück; von den 7 100 Badenern. die
mitmarschieren mußten, sahen nur etwa 1 500 die Heimat wieder. Ob zu diesen
Glücklichen auch die mitausgerückten Valerius und Bernhard Dossenbach aus
Rheinweiler gehörten, ist unbekannt.4831 Nach der Völkerschlacht bei Leipzig vom
16. bis 19. Oktober 1813 wechselten auch die Badener die Front, am 21. Dezember
1813 überschritt das Hauptheer der Verbündeten Rußland. Österreich und
Preußen die Basler Brücke und siegte schließlich am 30. März 1814 bei Paris.
Nach Napoleons Hundert-Tage-Herrschaft siegen die Engländer unter Wellington
und Preußen unter Blücher am 18. Juni 1815 bei Waterloo über Napoleon, der
abdankt und nach St. Helena verbannt wird.

Ergebnis für Baden: Mit Napoleons Hilfe und dank des Verhandlungsgeschicks
des Freiherrn Sigismund von Reitzenstein. der u. a. von 1792 bis 1797 Landvogt
des Oberamts Rötteln war, wurde aus dem Markgrafen erst der Kurfürst (1803)
und dann (1806) der Großherzog Carl Friedrich, nun Herr über rd. 1 Mio. Untertanen
auf 15 000 knf. während er zuvor nur 256 000 Einwohner auf 3 600 knr -
also jeweils nur rd. ein Viertel - zu regieren hatte.44'

Ergebnis für Rheinweiler: Durch den Preßburger Frieden vom 26. Dezember
1805 nach der Schlacht von Austerlitz (Abb. 4) kam u. a. auch der Breisgau und
damit Rheinweiler zu Baden. Das Lehnsv erhältnis bestand allerdings noch weiter
und wurde erst 1866 durch das Großherzogliche Justizministerium aufgehoben.50'

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