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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 30
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0032
Kriegsereignisse Ende des 17. bis 19. Jahrhunderts

um Bad Bellingen

Hubert Gilgin

Die Orte Bamlach. Bellingen und Rheinweiler waren in den vergangenen Jahrhunderten
vielfach von Kriegen betroffen, deren Ausgangspunkte weitab unserer
Region lagen. In die Geschichte gingen diese Kriege ein als der Pfälzische Krieg
(1688 - 1697), der Spanische Erbfolgekrieg (1701 - 1714), der Polnische Thronfolgekrieg
(1733 - 1738) und der Österreichische Erbfolgekrieg (1740 - 1748). Später
kamen im Anschluß an die Französische Revolution die verschiedenen Koalitionskriege
und die Kriege gegen Napoleon dazu. Alle diese Kriege brachten Militärbewegungen
in unsere Heimat, die mit Abgaben, Plünderungen. Raub und Zerstörungen
der ärmlichen Wohnstätten der einheimischen Bevölkerung verbunden waren
. Diese konnte mit den Bezeichnungen der verschiedenen Kriege, deren Hintergründe
und Ursachen sie nicht kannte, wohl kaum etwas anfangen. Sie waren für
die Bewohner auch vollkommen unwichtig, denn Besatzungstruppen wie Feinde
brachten sowieso nur Abgaben. Plünderungen und Zerstörungen mit sich.

Warum mußten die Bewohner gerade dieser Region unter jenen Streitigkeiten so
leiden? Die Bev ölkerung war hier weder vermögend noch reich. Im Gegenteil, die
drei armseligen Dörfer sind verschuldet gewesen, und die Bev ölkerung versuchte,
mit etwas Rebbau und Fischerei ihren bescheidenen Lebensunterhalt zu verdienen.
Bellinsen war einst ein ritterschaftliches Dorf. Es kam in den Besitz der Familie
von Andlaw-Homburg. die 1817 in den österreichischen Grafenstand aufgenommen
wurde. Bamlach und Rheinweiler dagegen hatten ursprünglich die Stellung
reichsunmittelbarer Dörfer. Nach dem Verkauf ihrer Güter in der Schweiz und
dem Kauf des Reichslehens Bamlach und Rheinweiler (1417 und 1434) verließ
die Familie von Rotberg die Heimat ihrer Väter und ließ sich in den neuerworbenen
breisgauischen Dörfern nieder.

Im Laufe des 16. Jh. hatte Österreich es erreicht, daß sowohl die Reichsunmit-
telbarkeit der beiden Dörfer als auch die des Rotberg*sehen und Andlaw*sehen
Adels endete. Das österreichische Erzhaus bedrängte inzwischen allenthalben den
breisgauischen Adel. So wurden den Lehnsuntertanen ordentliche und außerordentliche
Schätzungen. Frondienste. Schanzarbeiten. Rekrutenstellungen und andere
Lasten auferlegt. Der Ortsherrschaft ist das Salzregal weggenommen und der
Salzverkauf mit einer Steuer belegt worden. All das waren Dinge, die nicht zu den
Obliegenheiten der vorderösterreichischen Regierung, sondern zu denjenigen
der reichsunmittelbaren Grundherrschaft gehörten. Mit List und Tücke brachte
schließlich die vorderösterreichische Regierung die Freiherren von Rotberg so
weit, daß sie sich in die österreichische Landsässigkeit begaben, was für die Bewohner
bedeutete, daß sie nun z.B. der landesherrlichen Gerichtsbarkeit unterstan-

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