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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 57
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0059
Bilder ehemaliger Bäder der Regio ausgestellt. z.B.von Riedlingen. Hauingen.
Sultzbach. Peterstal und Grenzach. Außerdem wird das Leben der „vornehmen"
Gesellschaft in den Bädern des 19. Jh. geschildert. Abb.3 zeigt eine ..Wellenbadschaukel
'* aus dem Museum von ca. 1850.

Die Sonderausstellung „Bader und Wundarzt"

Zu dieser Ausstellung über „medizinisches Handwerk in vergangenen Tagen"
gibt es einen guten Katalog mit vielen bunten Bildern von Martin Widmann und
Chistoph Mörgeli, hg. vom Medizinhistorischen Institut und Museum der Universität
Zürich. 1998. Hierin wird der Beruf des „Baders" genau dargestellt: aus den
verschiedenen Tätigkeiten des Baders und seiner Gehilfen entwickelten sich ähnli-
che Berufe. Der Bader sorgte für Reinlichkeit durch Reiben. Krauen. Haarewaschen
. Das findet man heute noch in türkischen Bädern. Der ..Scherer" übernahm
Haareschneiden und Rasieren. Später fand dies auch außerhalb der Badstuben
statt, es entstand der Beruf des Barbiers, der zugleich ein ..Chirurg" war. Dazu gibt
es in der Ausstellung viele Instrumente und Bilder.

Das ..Schröpfen" war eine der wichtigsten Behandlungsmethoden der Bader
bzw. Barbiere. Dazu w urde die Haut angeritzt, ein Schröpfkopf daraufgesetzt und
Blut abgezogen. Daneben war das Aderlassen eine beliebte Prozedur, auch dazu
gibt es verschiedene Instrumente zu sehen.

Grausam erscheint uns heute das Erzeugen künstlicher Geschwüre, die mit Eiter
„das Übel** austreiben sollten. Die Instrumente zum Zähneziehen lassen den Betrachter
mit Dankbarkeit an die heutige Zahnmedizin denken.

Im ausgehenden 15Jh. und im 16Jh. blieben die Besucher der Badstuben allmählich
aus. Gründe dafür sind einmal die Kritik an Unsitten im Bad. aber auch
die Erhöhung der Holzpreise, die zum Brennstoffmangel führte. Auch aus Angst
vor ansteckenden Krankheiten (Syphilis. Blattern) mieden die Menschen die öffentlichen
Badstuben.

In der antiken und mittelalterlichen Medizin glaubte man an den Einfluß der
Gestirne auf die Krankheiten. Die „Säfte" des Menschen sollten in einem harmonischen
Gleichgewicht stehen. Krankheit wurde als eine Störung desselben betrachtet
. Daher wollte man schädliche Flüssigkeiten aus dem Körper durch Aderlaß
und Schröpfen ableiten.

In den folgenden Jahrhunderten änderte sich mit der besseren Kenntnis des
menschlichen Körpers auch die Therapie. Die Chirurgie ging glücklicherweise in
die Hände gut ausgebildeter Ärzte über. Das Baden blieb aber eine wichtige Behandlungsmethode
bis in unsere Zeit, wie die Entwicklung des Thermalbades Bad
Bellingen zeigt.

Das Museum ist sonntags und mittwochs von 14-17 Uhr geöffnet.
Sonderführungen: bitte unter Tel. 07635-822160 anfragen.

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