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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 77
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0079
Die Architektur des 19. Jahrhunderts
in der Südwestecke Badens im Überblick

Teil 3: Die beiden letzten Jahrzehnte des 19. und die
ersten Jahre des 20. Jahrhunderts

Hermann Wider

Vorbemerkung: Die vorliegende Arbeit befaßt sich wie Teil 1 und2 schwerpunktmäßig mit dem Gebiet des
heutigen Landkreises Lörrach, greift aber, wo interessante Beispiele dies sinnvoll erscheinen lassen, auch
darüber hinaus. Ein Literaturverzeichnis befindet sich am Ende des ersten Teiles. Baudaten und
Architektennamen stammen aus regionalen und lokalen Publikationen und werden nicht einzeln belegt.
Die kurzen Ausblicke auf die Entwicklung in Freiburg und Basel mußten, um den Rahmen der Arbeit nicht
zu sprengen, angesichts der Fülle der erhaltenen Bausubstanz im Teil 3 sehr knapp gefaßt werden.

Da das Jahr 1900 auch in der Architekturgeschichte unserer Ecke keine Zäsur
darstellt, ist es unumgänglich, in die Betrachtung des ausgehenden Jahrhunderts
wenigstens noch die ersten Jahre des folgenden mit einzubeziehen.

CT C

Die Bauten im hier behandelten Zeitraum zeichnen sich allgemein durch einen
im Vergleich zu den vorhergehenden Jahrzehnten deutlich gesteigerten architektonischen
Aufwand aus. Im neu gegründeten Reich wurde dem Bedürfnis. Wohlstand
zu zeigen, den gesellschaftlichen Status architektonisch wirkungsvoll in Szene
zu setzen. Mieter oder Käufer durch imponierende Fassaden anzulocken, nun
nicht mehr durch das klassizistische Ideal der edlen Einfachheit Grenzen gesetzt.
Das neue Repräsentationsbedürfnis führte im Extremfall zu üppigen, aufs Imponieren
angelegte Fassaden. Was in unserer provinziellen Südwestecke in jener Zeit
gebaut wurde, w ar in dieser Hinsicht durchaus auf der Höhe der Zeit: im allgemeinen
kann man aber doch feststellen, daß sich bei uns die Neigung zum Auftrumpfen
in Grenzen hielt.

Einen gesteigerten Aufwand bedeutete schon die Verwendung unterschiedlichen
, oft von weit her antransportierten Baumaterials. Die Fassaden wurden in
vielen Fällen stärker als früher belebt durch den Kontrast von Putzflächen und
Werksteinpartien oder die überaus beliebte Kombination von Haustein und Backstein
, wobei unterschiedlich farbige Backsteine das Erscheinungsbild noch weiter
bereichern konnten, so etwa beim ehemaligen Bezirksbauamt. heute Vennessungsamt
in der Wallbrunnstraße in Lörrach (1896/97). Werksteine wurden bossiert.
scharriert. gestockt, geschliffen usw. Die Steinmetzen bekamen soviel Arbeit wie
im ganzen Jahrhundert zuvor noch nicht. Stolz sprach man von einer Wiederbelebung
der alten Steinmetzkunst. Dabei wurden jetzt Bauelemente vielfach in Serie
vorgefertigt und so kostengünstig angeboten.

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