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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 79
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Rundbogen- und Rechteckfenstern, gekuppelten und einfachen im Wechsel, versuchte
er. die Wirkung zu steigern. Er verwendete alternierend Backstein und
Haustein in den Überfangbögen der gekuppelten Rundbogenfenster und betonte
die Horizontale durch mehrere Gesimse. Das alles bekrönte er mit einem schlichten
deutschen Renaissancegiebel. Nur auf die beliebten, aber selten benützten
Balkone mit reich verzierten Gittern verzichtete er: diese sieht man am zurückhaltenderen
Nachbarhaus (Abb. 1).

Zweierlei läßt sich zusammenfassend konstatieren: Der architektonische Aufwand
ist beträchtlich, und der Bau. den man ganz allgemein der Neurenaissance
zuordnen kann, zeigt keinesfalls mehr das Bemühen um strenge Stiltreue.

J§; *

Ii

Abb. 1: Lörrach, Beichenstraße 7. Aufwendig geschmückte, auf imponierende Wirkung angelegte
Fassade eines durchschnittlichen Mehrfamilienhauses. Freier Umgang mit Renaissance-

fortnen

Oft unvermittelt neben Neurenaissancebauten gesetzt, erschien Neugotisches in
unterschiedlichen Spielarten. Das spätgotische Fenster mit den etwa 20 cm über
der Fensterbank auslaufenden Hohlkehlen-Kantenprofilen wurde immer wieder
und mit unterschiedlichen Proportionen verwendet und erfuhr, wie schon erwähnt,
dabei mannigfache Abwandlungen. Um 1900 wurden gotisierende Kreuzstockfenster
häufig mit (ungotischen) Segmentbögen versehen. Man kombinierte immer
wieder Renaissance und Gotik (z. B. beim Wohnhaus Luisenstraße 5 in Lörrach -
Abb. 7). stilgeschichtlich durchaus korrekt im Sinne einer Anspielung auf die
deutsche Architektur zu Beginn der Neuzeit, die bis ins frühe 17. Jahrhundert
neben Renaissanceformen Spätgotisches bewahrte.

Mit der Romanik konnte man - in der Profanarchitektur - im allgemeinen nicht
viel anfangen: und auch bei Kirchenbauten dominierte bei uns (im Gegensatz zu

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