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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 124
(PDF, 33 MB)
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Zeit", die Dr. Peter F. Tschudin konzipiert hatte. Wilhelm Haas ..Sohn*' (1766-
1838. Abb. 2) war Schriftgießer und Drucker in Basel wie schon sein Vater, der
denselben Namen trug und von 1741-1800 lebte.

In dieser Ausstellung wurde die ..Typometrische Phantasie-Landkarte" (Abb. 1)
gezeigt, zu der es heißt: ..Von Hand gesetzt und 1790 von Wilhelm Haas, dem
Sohn, in Basel gedruckt."

Eine Faksimile-Ausgabe dieser Karte in Originalgröße (15 x 11,5 cm) konnte
man kaufen, dazu ein Faltblatt mit Hebels Gedicht.6'

Die originellen geographischen Phantasienamen auf dieser Karte hat aber auch
nicht Wilhelm Haas ..Sohn" erfunden, sondern sie kommen bereits, von wenigen
Ausnahmen abgesehen, auf einer „Landkarte*" vor. die 1777 bei Johann Gottlieb
Immanuel Breitkopf (1719-1794) in Leipzig erschienen war (Abb. 3).

Eine neue Methode des Landkartendrucks

Wilhelm Haas ..Vater" in Basel und J. G. L Breitkopf in Leipzig hatten fast
gleichzeitig eine revolutionäre Änderung des Landkartendrucks erfunden. Bis dahin
gab es nur die kostspieligen Kupferstiche.

Breitkopf und Wilhelm Haas ..Vater", letzterer in Zusammenarbeit mit August
Gottlieb Preuschen in Karlsruhe, entwickelten nämlich eine Methode. Landkarten
mit beweglichen Typen zu setzen. Die Symbole für Berge. Städte. Wälder usw.
wurden wie Buchstaben einzeln gegossen und dann zu einer Karte zusammengefügt
. Da man von diesen ..typographisch" gesetzten Landkarten leichter viele Abzüge
drucken konnte, waren diese billiger als Kupferstiche.

Bereits 1776 druckte Wilhelm Haas ..Vater" eine Karte vom Kanton Basel und
1776/77 Breitkopf eine entsprechende von der Gegend um Leipzig. 1777 erschien
dann bei Breitkopf in Leipzig die Karte ..Das Reich der Liebe" (Abb. 3) als ..2.
Landkartensatz-Versuch".

Wilhelm Haas „Sohn" druckt eine geänderte Version dieser Karte

Wie kam die Breitkopf sehe Karte in die Hände von Wilhelm Haas ..Sohn"" ?

Das Tagebuch von Wilhelm Haas ..Sohn", das 1997 von der Basler Papiermühle
veröffentlicht wurde, sibt darüber Aufschluß.

Danach hatte sich der junge Wilhelm bereits mit 15 Jahren, also ab 1781. an
..dem Setzen typometrischer Landkarten nach der Erfindung meines Vaters. Landkarten
mit beweglichen Typen zu setzen", beteiligt.8'

Auf einer Reise nach Petersburg lernte er 1788. mit 22 Jahren, in Berlin die
Tochter eines Buchdruckers kennen, der aus Basel stammte: Henriette Decker.
Bereits nach 14 Tagen fand die Verlobung statt (am 24. Juni 1788) und im November
1788 in Berlin die Hochzeit.

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