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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 135
(PDF, 33 MB)
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dig erschien. Da habe ich große Kosten gehabt und nicht weniger Arbeit, da ich
den Arbeitern ihren Lohn und das Essen aus der Stadt geholt habe (S. 65).

Das Haus überlebte vier Jahrhunderte. 1958 erwarb es der Kanton Basel-Stadt -
und überließ es dem Verfall. Als 1964 sogar der Abbruch drohte, gründeten zahlreiche
Basler Männer -Rektoren. Unternehmer, Ärzte. Journalisten...- ein Aktionskomitee
zur Rettung und Renovierung des Hauses. Sie hatten Erfolg. Heute beherbergt
das Thomas-Platter-Haus das Rektorat einer Primarschule und eine Schule
für Erwachsene. Zwischen den Betonbauten des 20. Jahrhunderts erscheint das
Gebäude wie ein - mit Leben und Computern gefülltes! -Freiluft-Museums-Stück
aus vergangenen Zeiten.10'

Szene 6:
Endlich:
Direktor am Gymnasium

Der berufliche Höhepunkt war für Thomas Platter erreicht, als er - 45-jährig -
zum Direktor des Gymnasiums am Münsterplatz ernannt wurde. Auch sein alter
Freund Mykonius hatte ihn bedrängt: „Ich wollte keinen in der Stadt lieber haben
", aber hinzugefügt: ..Du wirst dich mit der Universität nicht vertragen können
: ich kenne dich, du wirst nach deinem Kopf gehen wollen, und das werden sie
dir nicht erlauben" (S. 63). Platter ging die neue Herausforderung geradezu strategisch
an: Die Besoldungsfragen wurden nach längeren Verhandlungen mit den
Ratsherren gelöst, die weitreichenden Kompetenzen Platters bestätigt, die Universität
bei allen Entscheidungen umgangen - ein Anliegen, das dem Nicht-Akademiker
Platter besonders wichtig war - und eine Genugtuung dazu! Platter wurde so
zum Neubegründer und Reformer des Gymnasiums. Er unternahm sogar eine
Dienstreise nach Straßburg, um die dortige Schulordnung kennenzulernen. Daraufhin
führte er in Basel neue Stellen- und Lehrpläne ein. Seine hohen Anforderungen
, seine Erfolge, seine Strenge und seine Prügel wurden schnell bekannt.

1990 belebte der Bildhauer Manfred Cunv das alte zugemauerte Rektoratsfenster
mit einer Thomas-Platter-Skulptur.11' Sie ist aus 420 Backsteinen in drei Lagen
gestaltet und zeigt Platter im Gespräch mit einem Schüler. So können sich die
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums (natürlich auch die Lehrerinnen und
Lehrer sowie die Besucher des Cafes ..Zum Isaak") erneut auf einen Dialog mit
Thomas Platter einlassen.

Epilog

Als der Vater starb, wollte Sohn Felix ursprünglich eine recht burschikose Inschrift
auf dem Grabstein seines Vaters anbringen lassen: ..Hebräisch. Griechisch
und Latein/ planzt* ich vierzig Jahr" der Jugend ein./ Kinder noch zeugt ich nach

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