Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 157
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0159
I ha mi also vor die wüetige Frau higstellt. ha d'Händ in Sack gsteckt - ganz wie
der Großvatter! - un ha gseit: ..O. halt jetz dy Muul. Alti. un gang!"

Aber meinet er, si sei gange ? Ganz im Gegeteil! Jetzt isch der Sturm erst recht
uusbroche. „Was seisch du. du Luusbueb? Du chunnsch mer grad recht! Dir will i
helfe!" het si brüelt. -

Uf die Hilf chani verzichte, hani denkt. Si het nämlich au no der Strupfer packt
un isch dermit uf mi losgange. Un i bi ganz baff gsi. daß my Machtwort so
verchehrt gwirkt het. Aber soviil Geistesgegewart hani doch gha. daß i schleunigst
der Rückzug atrette ha. Un wil der Großvatter no im Stall gsi isch, also keini
Hilfsvölker zuer Hand gsi sin. hani glii e großen Abstand zwüsche mi un der Find
gleit un bi heim grennt un bi au nit wyter verfolgt worde.

Aber i bi arg truurig gsi. daß mer my Machtwort so vergrooten isch. wahrschin-
lich. wil i's as chleine Chnopfli ha müeße vo unten ufe sage, anstatt, wie der
Großvatter. vo oben abe. Es chunnt halt viil uf der Standpunkt a!

Sust hani alli Tag by "s Bauers z*Nacht gesse: aber hüt bini deheim blibe. ..Oho.
was isch denn do passiert?", het der Vatter gseit. woner mi gseh het: denn das isch
er nit gwohnt gsi. I ha mer Müeih gee. möglichst gliichgültig uszseh. wenn"s mer
au nit drum gsi isch. un ha gseit: „Nütt isch passiert! Aber allewiil Mehlsuppe un
gschwellti Grumbire. das isch mer verleidet; i möcht jetz wieder emol öbis rechts
z'Nacht esse."

Aber du liebi Zyt! 's het mer mysex nit gschmeckt! Wie gern hätt i bym Christi-
an-Großvatter Mehlsuppen un Gschwellti gesse. wenn i numme traut hätt: aber i
ha gförcht. der Sturm chönnt allewiil no wüete oder vo vorne losgo.

Nu. der ander Tag isch e Sunntig gsi: do hani sowieso nit zues Christians
müesse. Un am Mentig hani uf em Handwerk gschafft. Am Zistig hani mi im
Hinterdorf umme tribe, un 's het mer schier "s Herz abdruckt, daß i im Großvatter
nit ha chönne helfe.

Un z'Obe bini trüebselig deheim ghockt un ha denkt: jetz schwelle by "s Christians
d'Grumbiren uf em Füürherd un d'Frau Bauer, my Find, macht d'Schweizi, un
my Fründ. der Großvatter isch am Fuettere. un ich cha-n-em nit helfe!

Un wieni no so Trüebsal bloos. lauft öbber unten im Huusgang. un e helli
Stimm rüeft .Joggeli. chumm go z'Nacht esse!"

..I chumm. Großvatter. i chumm!" hani brüelt un bi wie 's Büüsiwetter
d"Stegen ab. Fast hätt i no my Muetter über der Hufe grennt. wo grad usem
Cheller cho isch.

Un derno bini mit em Christian-Großvatter heim. Aber wo mer in Hof iine
gange sin. hani doch Bedenke kriegt, der Sturm chönnt wieder loosbreche. un ha
gseit: ..Großvatter..." - ..Gell, diesmol sprichsch du 's Machtwort", hani welle
sage; aber i bi nümmi derzue cho. wil mi im Großvatter sy gueti. festi Stimm
unterbroche het: ..De bruuchsch kei Angst ha: si tuet der nüt!" - Er het scho gwüßt,
wo mi der Schueh druckt, der Großvatter!

So isch denn alles suet ssi. Es isch kei Sturm me uusbroche. un d'Frau Bauer
het do. wie wenn nütt gsi wär. D' Mehlsuppen un die Gschwellte hämmer

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