Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 168
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0170
Schließlich entstanden Zulieferwerkstätten, dauerhafte Triftbauten und anderes
mehr. Die 1798 abgeschlossene Gesamtmaßnahme war mit Kosten von 1.1 Millionen
Gulden das aufwendigste Reformprojekt Bayerns im 18. Jahrhundert auf wirtschaftlicher
Ebene.

Dienst-Instruktion des kurfürstlichen Hauptsalzamtes zu Traunstein

Ein wichtiger Bestandteil der Clais*sehen Reformen war die Neuorganisation
der salinarischen Personalstrukturen, die er im Jahre 1791 vornahm. Clais teilte
die Salinenbelegschaft in vier Dienstklassen ein. fixierte die einzelnen Arbeitsabläufe
, legte Arbeitszeiten und auch die Gehälter fest.

Der I. Klasse der Ober-Offiziere gehörten neben dem Ober-Inspektor als Nachfolger
des Salzinaiers (höchster leitender Beamter einer Saline) unter anderem ein
Kassierer, ein Waldmeister, dem die Verwaltung der Salinenforsten oblag, und ein
Arzt an. Schreiber, Wachtmeister und Holzschaffer, die die Aufsicht über die
Waldknechte führten, bildeten mit anderen Berufssparten den administrativen Mittelbau
. Sie wurden der II. Klasse der Unteroffiziere zugerechnet. Zur III. Klasse
der Aufseher gehörten die Sudmeister, aber auch die beim Holzrechen arbeitenden
Griesknechte. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe mit über 120 Personen war die
IV. Klasse der Salinenarbeiter. Dazu zählten die an der Salzpfanne tätigen Sieder
genauso wie die Küfer. Schlossergesellen oder Magazinknechte. Der zusätzlichen
Hierarchisierung diente eine ebenfalls nach Klassen gestaffelte Uniformordnung.

.,<...>. w elche vorzügliche Achtung
Wir Unserem Bayerischen Salinenwesen schenken. <...> "

In der von Johann Sebastian Clais entworfenen Dienstinstruktion von 1791 heißt
es: „Zum noch deutlicheren Beweise, w elche vorzügliche Achtung Wir Unserem
Bayerischen Salinenw esen schenken, auch um sow ohl bei den unteren Klassen die
Reinlichkeit zu befördern, als bei den oberen allen unnötigen Kleiderpracht zu
entfernen, bew illigen auch hiermit Wir gnädigst Unserem Salinen-Personal eine
Uniform...". Die damals für jede der vier Dienstklassen eingeführten Uniformen
wiesen genau festgelegte Rangabzeichen auf und waren Ausdruck einer fast mili-
tärischen Rangordnung des Salinenwesens. Zu den Uniformen des leitenden Personals
-der Ober-Offiziere - gehörten sogenannte Compositions-Degen. Darunter
ist ein Galadegen zu verstehen, der nicht als Waffe, sondern zu Prestigezwecken
diente. Bei den Uniformen der IV. Klasse handelte es sich überwiegend um Galauniformen
, die bei feierlichen Anlässen getragen wurden. Nur die weiße Uniform
der Sieder war ausschließlich Arbeitskleidung. Die Ober-Offiziere mußten ihre
Uniform im Dienst, bei Gottesdiensten oder anderen festlichen Gelegenheiten tragen
. Neben dem Degen gehörten hohe Stiefel, gelbe Beinkleider, eine gelbe Weste

168


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0170