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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 169
(PDF, 33 MB)
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mit silbernen Borten, ein blauer oder grüner Rock mit einer Epaulette (Achseloder
Schulterstück), ein schwarzer Dreispitz und ein spanisches Rohr zur Uniform
. Die Uniform des Ober-Inspektors wies zusätzlich silberne Sporen, zwei
Epauletten mit je einer Rose sowie einen Dreispitz mit weißem Knopf, silberner
Schlinge und schwarzer Kokarde (rosettenförmiges oder rundes Hoheitszeichen in
den Landes- oder Stadtfarben an Kopfbedeckungen von Uniformen oder an Militärflugzeugen
) auf. Die Uniform von Clais. der als Salinen-Ober-Kommissar die
Oberleitung über die bayerischen Salinen innehatte, glich, abgesehen von zwei
Rosen auf den Epauletten. der Uniform des Salinen-Oberinspektors.

Wie detailliert die Clais" sehe Dienstinstruktion war. verdeutlicht ein Auszug aus
der Stellenbeschreibung des Wachtmeisters:

„Nebst seinen verordneten Wachtstunden von zwölf Uhr Mittemacht bis vier
Uhr morgens und von zwölf Uhr mittags bis vier Uhr nachmittags hat er besonders
beim Anfange der Sud und beim Auslöschen als den wichtigste?} Zeitpunkten
zugegen zu sein und nach dem Auslöschen das Siedengebäude versperrt zu halten
und genaue Aufsicht zu tragen, daß. um alle Gefahr und Diebstahl zu verhindern,
die nötige Wacht auf den angewiesenen Plätzen sei. "3l

Die Rückkehr in die Schweiz

Seine während der Reformierung der bayerischen Salzsudwerke gewonnenen
Erfahrungen setzte der gebürtige Hausener auch bei der Modernisierung der Salinen
in Lothringen nutzbringend ein. Bereits 1784 hatte er die ostfranzösischen
Salinen besucht und einen übermäßigen Verbrauch von Brennmaterial kritisiert.
Ende der 90er Jahre des 18. Jahrhunderts intensivierte der Salinenspezialist seine
Kontakte nach Frankreich. Nach schwierigen Verhandlungen wurde der noch für
den bayerischen Kurfürsten tätige Clais im Jahre 1804 zum „Ingenieur general
des salines de /' Est" ernannt. Seine Aufgabe war die Erneuerung der französischen
Salinen Dieuze. Moyenvic und Chäteau-Salins nach bayerischem Muster.
Im Mittelpunkt der Modernisierung stand zunächst die Saline Dieuze. Im Herbst
1805 wurden dort die neuen Sudhäuser fertiggestellt, die nach den Worten eines
Zeitgenossen ungleich schöner, größer und vollkommener waren als das Sudhaus
in Traunstein. Der technische Standard der Siedeeinrichtungen in Dieuze ging
allerdings nicht über das bayerische Niveau hinaus. Trotz dieses Erfolges war
Johann Sebastian Clais in Frankreich nicht unumstritten. Neben Schwierigkeiten
mit den Salinenarbeitern untergruben technische Probleme und mangelhaft ausgeführte
Wartungsarbeiten an den Sudpfannen seine Position. Hinzu kam eine Verschlechterung
der Finanzlage, die weitere Reformen behinderte. Diese Mißlichkeiten
führten 1806 zur Amtsenthebung von Clais. der nach nur dreijähriger Tätigkeit
Frankreich verlassen mußte und in die Schweiz zurückkehrte.

In Bayern genoß Clais zwar das Vertrauen des Kurfürsten, stieß aber beim
Salinenpersonal häufig auf Mißgunst und Ablehnung. Mangelnde Führungsquali-

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