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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
61.1999, Heft 1.1999
Seite: 173
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1999-01/0175
brachten auch gleich ihre ersten selbstgebauten Gleiter mit. Zwei Minuten dauerte
der längste Flug während dieses ersten Treffens. Doch der Weg war gewiesen.
Und mit viel Erfahrung fuhr man wieder nach Hause. Man traf sich von da an
jedes Jahr im August auf der Rhön, um Erfahrungen auszutauschen und sich im
Wettbewerb zu messen. 1922 wurden die ersten Stundenflüge im Hangaufwind
der Wasserkuppe geschafft, und 1928 gelangen die ersten Streckenflüge. Die Kunde
von diesen Flügen drang auch in unsere Heimat, und die Flugbegeisterten
begannen sich in Südbaden zu regen. Bereits 1929 fanden sich in Haagen. in
Rheinfelden. Säckingen und Wehr erste Gruppen zusammen, um zu beraten, wie
man auch bei uns segelfliesen könnte.

Die Stunde Null, der Beginn der segelfliegerischen Aktivitäten in unserer Heimat
, war das Jahr 1929 und der Ort. die Keimzelle, lag in Haagen im Wiesental.
Es waren ein paar junge Burschen um Karl Müller und Fritz und Erwin Sahner aus
Haagen. die. angeregt durch die Erfolge der Rhönflieger, den Entschluß faßten,
ein Gleitflugzeug zu bauen und damit auch zu fliegen. Der Weg jedoch, bis es zu
den ersten Hopsern mit dem neuen Flugzeug kam. war lang. Außer einem Heftchen
mit dem Titel ..Wie baue ich mir ein Gleitflugzeug*' und viel Idealismus war
nämlich nichts vorhanden. Dazu steckte unser Land mitten in einer Wirtschaftskrise
, so daß das Geld immer knapp war. 1930 kam es dann zu den ersten Starts auf
den Haagener Wiesen. Bezeichnenderweise wurde dieses erste Flugzeug ..Schollenhopser
" genannt. Höher hinaus kam man mit dem Apparat nicht. Doch man
ließ nicht locker. Das Flugfieber hatte die kleine Schar der Flugbegeisterten erfaßt,
und so wurde mit dem Bau eines besseren Gleiters, eines Stamer-Lippisch-Zög-
lings mit verkleidetem Rumpfboot, begonnen. Die Grundlagen zum Bau und zum
Fliegen hatte man mit dem ..Schollenhopser"' gelegt. Doch jetzt wollte man höher
hinaus. 1932 schrieb die Landesgruppe Baden des Deutschen Luftfahrtverbandes
einen Segelflugwettbewerb auf dem Feldberg im Schwarzwald aus. Und hieran
wollte man teilnehmen. Das Flugzeug war zwar bei der Anmeldung noch nicht
fertig, in Tag- und Nachtarbeit schaffte man es jedoch bis zum Wettbewerbsbeginn
und zog mit großen Erwartungen zum Feldberg. Zuvor hatten noch zwei
Mitglieder der Gruppe, Fritz Sahner und Beny Birlauf. auf fremden Fluggeländen
ihre Gleitfliegerprüfung ..A" abgelegt: Ein Geradeausflug von 30 Sekunden. Diese
beiden wurden nun zu Wettbewerbspiloten ernannt und flogen fleißig vom „Bismarckturm
" hinunter zum Feldberger Hof. Längere Flüge gelangen nicht. Immerhin
hatten zum Schluß die meisten Teilnehmer ihre Starts gemacht, und man
hoffte auf einen ansehnlichen Preis. Vielleicht bekam man sogar Geld zum Bau
eines neuen Flugzeuges? Es gab jedoch eine große Enttäuschung. Man erhielt ein
Zigarettenetui. Dabei bestand die ganze Mannschaft aus Nichtrauchern. Nach der
Rückkehr flog man dann auf den heimischen Wiesen weiter.

Inzwischen hatten auch die Gruppen Rheinfelden. Säckingen und Wehr ihre
ersten Gleiter in Bau. Und wenn man dabei nicht weiterkam, holte man Rat bei
den Haagenern. besonders bei deren Mitglied Beny Birlauf aus Basel. Nach Fertigstellung
der Gleiter wurden sie unten im Tal ausprobiert: die Rheinfelder Ma-

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