Freiburger historische Bestände - digital

von Times und Garamond - jeder Buch- und Zeitungsleser kennt diese beiden Werksatzschriften
, nur wenige wissen allerdings ihre Namen. Seit 1990 erscheint das Jahrbuch in
einem neuen, zeitgemäßen ..Outfit", mit variabler Textanordnung, ein-, zwei- oder dreispaltig
, je nach Anforderung, und vielen kleinen positiven Änderungen im mikrotypographischen
Bereich. Zudem wird jetzt wieder, wie früher, alle zwei Jahre mit der Druckerei
auch die Druckschrift gewechselt. Der Themenbogen des vorliegenden Jahrbuchs spannt
sich von den frühen Druckformen im Ostasien des 8. Jahrhunderts bis hin zu Untersuchungsmethoden
des 20. Jahrhunderts.

Besonders erwähnenswert erscheinen die Beiträge: ..Das Buch des 15. Jahrhunderts im
Übergang von der Handschrift zum Buchdruck". ..Das Rendsburger Fragment der Gutenberg
-Bibel. Untersuchungen zu Eigenart. Herkunft und Bedeutung auf dem Hintergrund der
schleswig-holsteinischen Bibliotheksgeschichte"*. ..Wer druckte den deutschen .Äsop' (GW
363) und den Basler .Brandan" von 1491 (GW 5005) ?". ..Ein unbekanntes Dokument zu
Sweitpolt Fiol. dem ersten Drucker der kyrillischen Schrift". .Zur Illustration des Colum-
bus-Briefes .De insulis inventis" Basel 1493 (GW 7174)" und „Humanistische Bildung und
neues Selbstverständnis in Druckerzeichen des 16. Jahrhunderts". Methoden modernster
Buchforschung werden in dem Beitrag ..Röntgenfluoreszenzanalyse der Druckerschwärzen
des Mainzer Catholicon und anderer Frühdrucke mit Synchrotronstrahlung" aufgezeigt.

Mit der Herausgabe des neuesten, wiederum sehr anspruchsvoll gestalteten und qualitätsvollen
73. Bandes hat die Gutenberg-Gesellschaft einmal mehr einen wichtigen und wertvollen
Beitrag zur internationalen und interdisziplinären Buchforschung beigesteuert.

Mit seinen 330 Seiten und den zahlreichen Schwarzweiß-Abbildungen wird man die
vorliegende und auch die anderen 72 Ausgaben dieser ..bibliophilen Leckerbissen" - nicht
nur als Nachschlagewerke - immer wieder gerne zur Hand nehmen.

Elmar Vogt

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