Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 27
(PDF, 34 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0029
Dach war an den Turm ..angeflanscht". Der Eingang ist vermutlich mit einem
kleinen Torturm geschützt worden.231 Für die Einpassung des Palas in den Mauerring
gibt es zwei unterschiedliche Rekonstruktionsvorschläge (Hauptmann und
Metz).24>

Auf die Wehrer Architekturgeschichte bezogen, leiten diese Burgen die Reihe
der herrschaftlichen Gebäude ein. die sich in der Stadt mit dem Storchenhaus, dem
Alten und Neuen Schloß fortsetzt.

Das Storchenhaus, der Storchenplatz und die „ Viola 90"

Das älteste erhaltene Profangebäude in Wehr ist das Storchenhaus, alemannisch
..Storchehus" genannt. Mit seiner Behandlung gehen wir zugleich kurz auf das
erste der erwähnten Ensembles ein. Das Haus steht in Wehr an der Hauptstraße, an
der Ecke zur schmaleren Storchenstraße. die zur Holzbrücke über die Wehra führt.
Es handelt sich um ein größeres spätgotisches Haus auf quadratischem Grundriß
mit drei Geschossen unterhalb des Satteldachs, das zwei Staffelgiebel (nach Norden
und Süden) besitzt.

Die Zusammenhänge der Entstehung des Storchenhauses konnten nicht eindeutig
geklärt werden, man nimmt heute aber an. daß dieses Haus sowie ein ähnliches
im Enkendorf. welches im Jahre 1939 abbrannte. 1547 von dem damaligen Pfandherrn
Rudolf von Schönau als Amtshaus gebaut wurde. Später, nach einem ersten
Umbau von 1581. diente es wohl der Unterbringung des Gesindes der Schönaus
und überdauerte dann als Wohnhaus die Jahrhunderte.251

In den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts wurden unten an der Vorderseite
große Schaufenster für ein Ladengeschäft eingebaut. Der frühere Zustand ist damals
nicht festgehalten worden, so daß man bei der Restauration den Laden
grundsätzlich so beließ. 261 Seit 1966 stand das Storchenhaus auf Abbruch. 271 Es
konnte aber schließlich gerettet werden, da das Architektenehepaar Hermfried und
Margot Richter von Bürgermeister Klaus Denzinger dazu bewogen wurde, das
Haus zu kaufen, zu restaurieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. 281 Zwei
Jahre lang. 1989/90. wurde es dann tatsächlich umfassend restauriert. 291 Danach
hat man im ersten Obergeschoß ein Restaurant eingerichtet und im zweiten eine
Galerie für Kunstausstellungen und Feste. 301 An der Vorderseite befindet sich
unten die Ladenfassade, im ersten Stock darüber links ein einfaches Fenster mit
Läden, und rechts sind zwei dreiteilige Staffelfenster, die feines spätgotisches
Stabwerk in den Gewänden mit genau ausgearbeiteten Basisteilen besitzen. Diese
Staffelfenster wurden erst im Zuge der Restauration wieder freigelegt bzw. hergestellt
. Die Form dieser Fenster ist als Anpassung an die darüber befindlichen
entlastenden Segmentbogen zu verstehen, was im Inneren auch deutlich wird. 311
Dort sehen wir auch eine Stütze aus rotem Sandstein zwischen den beiden Fenstern
mit der Jahreszahl des Umbaus (1581) auf dem Kapitell.32' Das zweite Obergeschoß
besitzt dann drei etwas asymmetrisch angeordnete Kreuzpfostenfenster.

27


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0029