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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 34
(PDF, 34 MB)
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oder braunen Rahmen. Um sich zu orientieren, kann man an der Vorderseite einen
kompakten Hauptbau rechts von einem linken Flügel unterscheiden, der bewußt
die Achse des Alten Schlosses aufnimmt. Die Fassade mit dem Haupteingang ist -
abgesehen von den Fenstern - symmetrisch gestaltet. Zwei Rundpfeiler tragen ein
in der Mitte trapezförmig erhöhtes Vordach; sie sind in zwei verschiedenen Grautönen
abwechselnd (waagerecht) gestrichen und nehmen so auf die Ästhetik des
Neuen Schlosses mit seinem Steinschnitt im Erdgeschoß Bezug. Ebenso ist links
am Eingang zur Volkshochschule der gesprengte Giebel aufgegriffen. Die Stadthalle
besitzt auch viele Lukarnen mit Dreiecks- oder Halbkreisgiebeln, die an die
Architektur von Renaissanceschlössern erinnern. Auch finden sich zwei kleine
Pultvordächer in Anspielung an das beliebte Baumotiv der Region (s. das Alte
Schloß sowie die hier nicht behandelten Wehrer Kapellen). An der Rückseite gibt
es unter anderem ein Treppenhaus mit um die Ecke geführten, breiten und quer
unterteilten Fenstern, die auf die Moderne der zwanziger Jahre Bezug nehmen,
ferner darüber als ironisches Element ein umgekehrtes Rundbogenfenster.

Es ließen sich noch viele Einzelheiten anführen; das Wesentliche ist, die Gestaltung
der Wehrer Stadthalle als typisch postmoderne „Zitat"'- und „Collage" -
Architektur zu erfassen, die bewußt verschiedenste Motive der unmittelbaren
baulichen Umgebung, der Region und der allgemeinen Baugeschichte aufgreift.
Sie versucht, sich dem gegebenen baulichen Zusammenhang einzufügen, gibt
dem Rathauspark eine klare Ausrichtung und stellt gleichzeitig eine Überleitung
zum Alten Schloß und zum Ludingarten her.

Ein Kunstwerk im Inneren ist die holzgeschnitzte Wand des Wehrer Künstlers
Lothar Weiss mit reichhaltiger Motivik, in expressiven Formen und intensiven
Farben.

Zum gesamten Ensemble gehören neben den verschiedenen Gartenanlagen
auch das für den Bau der Stadthalle versetzte Denkmal des Großherzogs Friedrich
L von 1909 561 und der Minnesängerbrunnen zu Ehren Walthers von Klingen
von Bildhauer Leonhard Eder aus Rheinfelden (1985).

Der Talschulplatz

Das dritte Ensemble ist der Bereich um den Talschulplatz. Dieser Zusammenhang
ist ebenfalls über längere Zeit gewachsen und erst vor kurzem ausgestaltet
worden, doch sind die Gebäude nicht so alt wie z.B. die Schlösser.

Zuerst gab es nur das alte Schulhaus von 1826/27 am oberen Ende des Platzes.
Es handelte sich ursprünglich um ein einfaches zweigeschossiges Gebäude mit
sieben Achsen, mittlerer Eingangstür sowie einem Walmdach mit Dachreiter.
Dieser Bau wurde dann im Jahre 1886 um vier Achsen mit einer zweiten Tür
nach Norden erweitert. 1899 ist noch ein drittes Geschoß aufgesetzt worden.57) In
der heutigen Gestalt ist der Bau ästhetisch entwertet, weil man die Sprossenfenster
und Läden entfernt hat.

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