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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 51
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0053
Das Unternehmen hat versucht, mit dem Stand des technischen Fortschritts auch
die Weckprodukte weiter zu entwickeln, so wurden z.B. die Gläser und Einkoch-
töpfe verbessert. Besonders eindrucksvoll ist das Archiv der Firma. In extra eingerichteten
Kellerräumen wird in großen Wandschränken Eingemachtes in Gläsern
seit dem Jahre 1897 aufbewahrt. Stangenspargel von 1908, kleine Maiskolben von
1914. Stachelbeeren. Birnen und Früchte aller Art, von jedem Jahrzehnt unseres
Jahrhunderts, lachen da dem Betrachter entgegen. Auch Notgeld. Puppen und ein
Stück Berliner Mauer wurden auf diese Weise konserviert. Seit Tschernobyl empfiehlt
die Firma Weck das Einkochen von Wasser. Das auf diese Weise behandelte
Wasser ist absolut keimfrei. Gerne schwärmt Eberhard Hackelsberger von der
guten alten Zeit, als die Weckgläser noch nach Rußland. Amerika. Deutsch-Ost-
Afrika oder in den Orient in großer Anzahl versandt wurden. „Unsere Produkte
sind tropengeprüft. So überstand ein Weckglas z.B. den Test in einem Termitenhaufen
. Die Insekten versuchten zunächst, den Gummiring aufzufressen, doch sie
konnten nur den Rand abknabbern. Durch die Wirkung des Vakuums preßte sich
dann der Deckel noch fester auf das Glasgefäß, so daß einige Termiten verquetscht
wurden," erzählt Hackelsberger.

Das Einmachen von exotischen Insekten war schon um 1910 in Deutsch-Ost-
Afrika modern. Dazu ein Einmachrezept aus der Weck-Zeitschrift: „Die Frischhaltung
."

.. Termiten gedämpft"
Zur Zeit des Fluges der Männchen im Anfang der Regenzeit fange man diese
Tierchen, entferne Flügel und Bruststück mit Beinen und Kopf; lege sie in eine
Pfanne und bedecke sie mit schwach gesalzenem Wasser. Das Wasser darf die
Tiere nur gerade bedecken. Jetzt stelle man sie aufs Feuer, und sobald das Wasser
fast verdampft ist, sind die Termiten gar. Nun fülle man sie in Gläser, begieße sie
mit Salzwasser und sterilisiere 45 Minuten bei 100 Grad. Verwendung als Vorspeise
, zu Salaten. Mayonnaisen und an Saucen. Der Geschmack erinnert an Haselnüsse
.

Ein weiteres Rezept, wie man die Heuschreckenplage erfolgreich bekämpfen
könnte, ist die

„Heuschrecken-Mayonnaise "
Recht fette Wanderheuschrecken brühe man ab. entferne Kopf. Beine und Flügel
, koche in Salzwasser etwa 10 Minuten. Dann gebe man den vierten Teil des
Gewichtes in Milch geweichten Weißbrotes, etwas gehackte Petersilie und auf je
ein Liter Masse zwei Eier daran; treibe alles durch einen Durchschlag, verrühre
gut miteinander, forme zu kleinen Klößchen, die man mit Fleischbrühe auffüllt,
und sterilisiere 45 Minuten bei 100 Grad. Zum Gebrauch richte man davon eine
Mayonnaise her oder benutze es als Zutaten zu anderen Mayonnaisen.

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