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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 55
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0057
der Witwe eines frühverstorbenen Freundes Teilhaber von Silbergruben bei Giro-
magny in der Nähe von Beifort geworden, sein Münzbüchlein. Bodenschätze sind
für Ryff eine Gabe Gottes. Mit dem nüchternen Sinn eines Geschäftsmanns erläutert
er. was er darunter versteht. Bergbau trägt dazu bei. bisher unwirtliche Landstriche
wirtschaftlich zu erschließen. Jedes neu eröffnete Bergwerk schafft in einem
weiten Umkreis zahlreiche Arbeitsplätze: ..Unnd sonnderlich ist das wol zu
merckhen, das bey einem bergwerckh vyl thausendt persohnen. wyb. man. jung
unnd alte, mit arbeit können begaabet werden.4" Zu den Nutznießern des Bergbaus
zählt Ryff nicht allein diejenigen Personen, die im engeren Sinn bei der
Metallgewinnung beschäftigt sind, also die Berg- und Hüttenleute, sondern ebensosehr
die Zulieferer wie auch die Kaufleute, welche die Metalle zur Verarbeitung
zu den einzelnen Handwerkern, darunter den Gold- und Silberschmieden oder den
Münzern in die Städte führen.7)

Ein halbes Jahrhundert früher, im März 1550. erschien bei Heinrich Petri in Basel
Münsters gründliche Bearbeitung seiner bereits 1544 erstmals veröffentlichten Kos-
mographie. Im Widmungsschreiben vom 17. März 1550 an König Gustav L von
Schweden, in welchem der Verfasser Betrachtungen über den Lauf der Geschichte
und das Werden und Vergehen der Staaten und Völker anstellt, spricht er vom
Reichtum der ehemals armen skandinavischen Staaten, den diese der Metallgewinnung
verdanken :.,Wo findt man mer (mehr) golts, sylbers, kupffers und andere
metallen dan in disen lindern?" Ein weiterer Hinweis auf den Bergbau und die
Förderung der Metalle findet sich auch in den Erläuterungen zu Karte 3 des kartographischen
Teils unter dem Titel „New Europa". Europa sei reich, heißt es da. an
Gold, Silber, Kupfer, Zinn und Eisen. Im besondem erwähnt er Deutschland und
Norwegen. Hier grabe man „grosz gut von sylber ausz den bergen". Dagegen verfüge
Ungarn über das beste Gold. Kärnten über den besten Stahl.

Allgemeine Gedanken zum Wesen der Metalle

Das erste Buch der Kosmographie enthält u.a. in acht fortlaufenden Kapiteln
eine zusammenfassende Darstellung der Eigenschaften der Metalle, deren wichtigste
Fundorte, die Methoden des Abbaus und die dabei verwendeten Werkzeuge.
In seinem Bemühen um möglichst systematische Sachlichkeit kann es Münster
nicht vermeiden, daß sein Text stellenweise etwas allzu trocken und nüchtern auf
den Leser wirkt: Metalle sind von Natur aus weich und flüssig wie etwa das
Quecksilber oder hart, heißt es da klipp und klar. Durch Einwirkung von Hitze
lassen sich Gold, Silber. Blei und Kupfer verflüssigen; Eisen wird bei diesem
Vorgang weich. Gefunden werden die Metalle entweder in gediegener Form oder
mit Erde und Gestein vermengt. Außer Kupfer und Blei würden zu Münsters
eigener Zeit in deutschen Landen auch größere Mengen an gediegenem Silber
gefördert. Dies widerspreche freilich der Ansicht des älteren Plinius. welcher behaupte
, es lasse sich einzig gediegenes Gold, nicht aber gediegenes Silber finden.

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