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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 57
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genen Silbers im Gewicht von zehn attischen Zentnern, hier Stücke von ein und
zwei Zentnern.10' Sächsische Gruben enthielten zudem „vil partickel und dünne
schifer lauters sylbers**. Auch treibe die Natur mit dem Silber ein seltsames Spiel,
indem sie allerlei Gestalten forme wie Bäumchen. Haare. Ruten und dergleichen
Dinge (8/9).

Daß den Ausführungen über das Silber solche über das Quecksilber folgen,
erstaunt nicht, gleicht dieses Metall doch, wie Münster festhält, schon farblich
dem Silber, nur daß es eben flüssig ist. Inhaltlich bleibt in diesem Abschnitt
manches dunkel: der Leser gewinnt den Eindruck, daß da und dort Mißverständnisse
vorliegen, die möglicherweise schon auf Münsters Quelle zurückzuführen
sind. Auch sprachlich ist vieles unklar. Vielleicht zeigt sich auch darin eine gewisse
Unsicherheit des Verfassers. Es erscheint wie ein Widerspruch, wenn Münster
schreibt, bei den antiken Autoren sei über das Quecksilber nichts zu lesen, und
unmittelbar darauf erzählt, wie in römischer Zeit das Quecksilber gewonnen wurde
. Offenbar wollte er damit sagen, daß in der Antike reines Quecksilber noch
unbekannt war. Die Römer hätten dieses Metall aus Zinnober gewonnen, das sie
aus Spanien. Attika und der Umgebung von Ephesus importiert hätten. Münster
verwendet den Ausdruck „miny". das sich wohl von minium. dem lateinischen
Wort für Zinnober, ableitet. In Münsters eigener Zeit kommt Quecksilber in
Schottland vor, v.a. aber in Deutschland, so im pfälzischen Westrich, im Vogtland
, im fränkischen Königstein und in Böhmen. Trotz seiner flüssigen Eigenschaft
befeuchtet Quecksilber seine Unterlage nicht. Daß Quecksilber schwerer ist
als Eisen, aber leichter als Gold, versucht Münster an folgendem Beispiel zu
veranschaulichen: „Wann du nimpst zwen centner quecksylbers und wirffest ein
centner eysen daryn, so falt das eysen nit zu grundt. aber ein klein guldiner pfen-
nig falt an boden." Schon Dioskurides (griechischer Arzt und Pharmakologe im
L Jahrhundert n. Chr.) habe die toxische Eigenschaft des Quecksilbers gekannt; er
schreibe nämlich, „das quecksylber. getrunken, ein gifftig ding sey, dan es zernaget
mit seiner schwere die innere glider" (9/10).

Der folgende Abschnitt handelt vom Kupfer. Reines Kupfer kommt sowohl in
kupfereigenen Gängen als auch in Silbergruben vor. Ist das Kupfer aber mit Steinen
vermengt, muß es in Schmelzöfen erst noch gereinigt werden. Kupfer tritt in
verschiedenen Farben auf: Rotes Kupfer kommt in Ungarn, im schlesischen Gottesberg
und in Norwegen vor, während das in Meißen gewonnene Kupfer von
bräunlicher Farbe ist. Gutes Kupfer läßt sich treiben und gießen. Kupfer von
geringerer Qualität, wie es etwa im elsässischen Lebertal gefördert wird, läßt sich
zwar gießen, jedoch nicht treiben. Wird dem Kupfer Galmei (Zinkcarbonat) zugegeben
, entsteht daraus ein goldfarbenes Messing. Ein in Kupfer getauchter Magnetstein
färbt dieses weiß. Gleiches geschieht durch Zugabe von Arsen. Salpeter,
sublimiertem Quecksilber oder Weinstein. Kommt das Kupfer jedoch mit scharfen
oder flüssigen Substanzen in Berührung, wird es fleckig (10).

Im Unterschied zu den genannten Metallen kommt das Eisen in reiner Gestalt
nirgends vor. Geschmolzenes Eisen läßt sich gießen. Nochmals erhitzt, kann es

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