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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 63
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Antritt seiner Basler Professur in Buda als Rektor einer höheren Schule tätig war,
sind auch ungarische Studenten und Gelehrte auf Basel aufmerksam geworden.
Unter ihnen befand sich Johannes Honter (1498-1549), ein humanistisch gebildeter
Theologe, der später als Reformator Siebenbürgens bekannt geworden ist.
Honter verkehrte in Basel v. a. mit Sebastian Münster und gab hier eine Landkarte
Siebenbürgens, die „Chorographia Transsilvanae", sowie die zweite Auflage seiner
„Rudimenta cosmographiae" heraus. Die Annahme, daß es Johannes Honter
war. der Münster die benötigten Informationen zu Ungarn und Siebenbürgen beigesteuert
hat. scheint berechtigt (1040).I5)

Bergbau in Deutschland

Das dritte Buch „Von dem Teutschen land'* stellt unbestritten den Höhepunkt
der Kosmographie dar. Diese Feststellung ist allgemein zu verstehen und beschränkt
sich keineswegs allein auf den Bergbau. Zu den deutschen Ländern zählt
Münster auch Böhmen und den größten Teil der heutigen Schweiz. Zur Zeit der
Römer war in Deutschland weder Gold noch Silber in Gebrauch. Geschenktes
Silbergeschirr wurde denn auch nicht höher geachtet als irdene Gefäße. Lange Zeit
habe man geglaubt. Deutschlands Erde berge keine Metalle. Bei den antiken Autoren
wie Tacitus, Seneca oder Strabo werde das Land als rauh und unfruchtbar
beschrieben: doch habe sich später ..des Himmels Einfluß" ins Gegenteil verkehrt,
so daß Deutschland in keiner Weise anderen Ländern nachstehe. Münster erinnert
an die schönen Wälder, den Reichtum an Reben und andern Früchten, die Gewässer
, die heißen Quellen, und außerdem besitze Deutschland mehr Erzgruben als
jedes umliegende Land (318/319).

a) Wallis

Da Deutschland weit über den Rhein hinausreiche, dieser Fluß aber im Schweizerland
entspringe, wolle Münster die Beschreibung der deutschen Länder bei der
Schweiz beginnen. Im umfangreichen Kapitel über das Wallis findet sich auch ein
Abschnitt ..Von Bergwercken unnd Metallenn". Je nach Gegend treffe man im
Wallis Gruben mit Blei-. Silber-. Kupfer- oder Eisenerz an. Erstmals erzählt Münster
auch von Kohlevorkommen: „Man hat auch innerhalb drey jaren im land an
vil orten runden ein bergwerck, so man kolstein nennt, dergleichen man auch zu
Ach (Aachen) und Lütich in Braband hat." Im Wallis wird Kohle in erster Linie
zum Kalkbrennen verwendet. Brennende Kohle erlischt nicht, bis sie zu Asche
geworden ist. Sie verbrennt nur langsam und gibt dabei viel Hitze ab, weshalb
dieser „Kohlstein" in holzarmen Gegenden zu Heizzwecken und zum Kochen
Verwendung findet: „Es brauchen in auch ettlich, im winter die Stuben darmit zu
heitzen. Im niderland bei Ach unn wo nit holtz ist. kocht man allerley speisz mit
solchen steinen." Anscheinend hat Münster anläßlich seiner Reise ins Wallis im
Jahr 1546 die Kohlenmine von Brämis (Bramois im Bezirk Sitten) besichtigt und

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