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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 69
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0071
f) Fichtelgebirge

Diese Bemerkung führt aus dem geographischen Raum des sächsischen Bergbaugebiets
hinaus und leitet uns über zu zwei kleineren Abschnitten der Kosmo-
graphie. in denen von Erzvorkommen im bayrischen Fichtelgebirge die Rede ist,
an dessen Westrand die genannte Bergbaustadt Goldkronach liegt: ..Diser berg
begreifft (umfasst) wol sechs meylen umb sich, und wirt allerley ertzt darauff
gefunden." Wenn Münster von zahlreichen Gruben spricht, in denen ..vor Zeiten"
Erz gegraben wurde, so scheint aus dieser Formulierung hervorzugehen, daß in
der Mitte des 16. Jahrhunderts der Höhepunkt der Erzförderung im Fichtelgebirge
bereits überschritten war. obwohl er versichert, daß die ganze Gegend reich an Erz
sei, besonders an Eisen, was für den Nordgau. also für den nördlich der Donau
gelegenen Teil Bayerns, von großer Bedeutung sei (791).22>

An anderer Stelle präzisiert Münster diese Angaben, indem er schreibt, das
Fichtelgebirge sei in besonderem Maß mit Gold. Silber. Eisen. Schwefel und
Quecksilber ..von Gott begabt". Aufhorchen läßt uns die Aussage, daß diese in den
Gebirgen deutscher Länder vorhandenen Schätze den Fremden besser bekannt
seien als „uns Teütschen" selber. So habe man des öfteren Zigeuner und „Welsche
" entdeckt, welche die Natur und den Reichtum gerade auch des Fichtelgebirges
erkundet und heimlich Schätze davon getragen hätten. Man habe sogar Verzeichnisse
in „welscher und niederländischer" Sprache gefunden, welche Angaben
darüber enthielten, wo Gold und edle Gesteine zu finden seien, darunter auch von
Bächlein. In der Tat gebe es nicht wenig goldführende Gewässer, die dem Fichtelgebirge
entspringen. Als bedeutendste unter ihnen erwähnt Münster die Eger. den
Main, die Naab und die Saale (942/943).

Bergbau am Oberrhein
a) Schwarzwald

Im umfangreichen Kapitel, in welchem Münster den Leser von den rätischen
Alpen zum Bodensee und weiter durch den Hegau und den Klettgau in den
Schwarzwald und den Breisgau führt, erreicht er bei Waldshut unseren Kulturraum
. Vom Bergbau ist auch hier die Rede, wenn auch mehr in allgemeiner Art.
Das ist insofern erstaunlich, als Münster ja jederzeit Gelegenheit gehabt hätte,
durch den Besuch des einen oder andern Bergwerks sich ein persönliches Bild
über die Verhältnisse zu machen. Wir erfahren immerhin, daß der Bergbau für die
Bevölkerung von Laufenburg die wichtigste Erwerbsquelle darstellt, indem nämlich
das im nahen Fricktal gewonnene Eisenerz in Laufenburg geschmolzen und
verarbeitet werde. Der dabei erwirtschaftete Gewinn scheint nicht unbeträchtlich
gewesen zu sein, soll er doch jährlich gegen 20 000 Gulden betragen haben. Der
Berg, an welchem das Eisenerz abgebaut wurde - gemeint ist der Feuerberg bei
Wölflinswil - sei derart ertragreich, daß zeitweise nicht weniger als 33 Hammerwerke
zur Bearbeitung des geförderten Eisens im Einsatz standen (655).:?1 Auch

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