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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 85
(PDF, 34 MB)
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Alles will di bschauen und alles will di bigrüeße,

und difründlig Herz git alle fründligi Rede:

„ Chömmet, ihr ordlige Tierli, do hender, esset und trinket!

Witers goht mi Weg, Gsegott, ihr ordlige Tierli!"

Es geht hier nicht um die Verpflegung des Menschen, sondern - und das wird,
wie wir sehen werden - in den Alemannischen Gedichten wiederholt so sein, um
die Verpflegung der „Tierli'*.

Ne Trunk in Ehre,

wer will's verwehre?

Trinkt's Blüernli nit si Morgetau?

Trinkt nit der Vogt si Schöppli au ?

Und wer am Werchtig schafft,

dem bringt der Rebesaft

am Sunntig neui Chraft, heißt es in der 2. Strophe von .Freude in
Ehren", in diesem herrlichen Lied, in dem Hebels Einstellung zum Leben enthalten
ist. Das Stillen des Durstes schlägt als Thema verständlicherweise auch im
Gedicht .Der Schmelzofen" an:

Drum schenket i und stosset a!
Der Her Inspekter isch e Ma
mit Users Gattigs hüte gmei
und fründli gege groß und chlei.

Er schafft e guete Wi ufs Werk,

er holt en über Tal und Berg,

er stellt en luter uffe Tisch

und mißt, wie's recht und billig isch.

Sei isch verbei, der Ma am Eüür
mueß z'trinke ha, wär's no so tür. [...]

..Jetz schenket i und stoßet a". heißt der Kehrreim des vielstrophigen Trinklieds.
Aber auch vom Essen ist die Rede:

Druf schlacht sie [gemeint ist „d Marei*', die fleißige, zuverlässige
Hausfrau] Eieren-Anken i
und sträut e wenig Imber dri;
sie bringt Salat und Grüebe dra
und seit: „Jetz iß, du liebe Ma!"

Und wenn e Ma si Arbet tuet,
se schmeckt em au si Esse guet.
Er tuuschti nit in Leid und Lieb
mit mengem riche Galgedieb.

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