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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 111
(PDF, 34 MB)
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in den letzten beiden erfaßten Dezennien auf 1,6 % bzw. 1,1 % der Gesamtzahl
der Todesfälle. Ansonsten bewegt sich ihre Zahl zwischen 3,7 und 9 % mit Ausnahme
der Jahre 1671 bis 1680. für die insgesamt nur eine Totgeburt oder 0.6 %
verzeichnet wurde.

Die Todesursachen

Bei den insgesamt 9 804 Todesfällen wird nur 1 257 mal erwähnt, woran die
Menschen gestorben sind. Die Hinweise auf die Todesursache verteilen sich über
den gesamten erfaßten Zeitraum und geben rund 80 verschiedene Gründe des
Ablebens an. Sie werden hier unterteilt in innerliche Todesursachen (Krankheiten)
und äußerliche Todesursachen (Unfall, Mord usw.).

a) Innerliche Todesursachen in Einzelbeispielen

Zur Kur hielt sich wohl 1683 ein Küfer aus Weil hier auf und tat, was ein
Kurgast eigentlich nicht tun sollte: er ..starb im Bad .Zur Krone"*. Das gleiche
passierte einer Witwe 1740. von der berichtet wird, sie sei ..plötzlich im Bad
gestorben u. am 14.8. nach Basel überführt, im Münster (Erbbegräbnis) beigesetzt
" worden. „An jetzt grassierender Seuche" starb 1675 eine Frau im Alter von
29 Jahren, ohne daß gesagt wird, welche Seuche es gewesen sei. 1669 starb ein
Mann „in seiner Füllerei", wobei offen bleibt, ob er wegen der inneren Folgen zu
hohen Alkoholsenusses oder wesen äußerer Umstände des Rausches sein Leben

C CT

lassen mußte. Ein junges Mädchen „ist zu Gundelfingen in Magddienst krank
geworden und nach Oberweiler zu ihrem Bruder . . . gekommen und da gestorben"
(1719). Ebenso zog es (1743) einen jungen Mann zu Verwandten nach Badenweiler
, „der in dem Kgl. Ungarischen Lager, so bei Neu(en)burg ...gestanden... und
krank geworden, hernach in das Grubenhaus zu . . . seinem Schwager, einem
Bersmann. kommen und gestorben".

Vom Schicksal der Armut berichten zwei Fälle. 1744 beerdigte der Pfarrer eine
Witwe, über die er ins Totenregister einschrieb: „Diese ist im Bettel herumbgezo-
gen und krank in Schweighof kommen und daselbst gestorben." Ein „verheirateter
, aus Polen als blutarmer Mann wieder zurückgekommener, hier erkrankter
Mann ohne Heimat" fand 1825 in Badenweiler seine letzte Ruhestätte. Was mag
ihn in die Fremde geführt haben?

Auf verschiedenste Weise zog es zwei andere Männer in die Ferne, aus der sie
krank zurückkehrten. 1755 starb ein junger Mann im Alter von 18 Jahren, von
dem es heißt, er sei „im Zuchthaus gewesen wegen begangenen Diebstahls, erst
vor 7 Wochen wieder begnadigt worden, aber sehr elend nach Hause kommen u.
gestorben". Und ein Zwanzigjähriger wurde 1782 in Badenweiler begraben: „Der
Verstorbene war Soldat in Carlsruhe, wurde daselbst krank und einige Zeit lag er
im Lazarett, wurde auf einem Karren nach Hause geführt, starb aber bei Heiters-
heim."

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