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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 116
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0118
An einer Leibesgeschwulst starben elf Menschen. Der früheste Fall wurde 1733
eingetragen. Der 35jährige Friedrich Kuhni „ist 3/4 J. lang an ungemeinem Bauchgrimmen
krank gelegen. Bei der durch die Herren Chirurgen verrichteten Eröffnung
hat man in Magen. Därmen usw. solche Gewächse gefunden, welche die
Däuung verhinderten." „An 7jähriger ungemein großer Leibesgeschwulst" verstarb
1738 eine 29jährige Frau auf der Sirnitz. Der letzte derartige Todesfall
erscheint im Sterberegister von 1816 bei einer Frau im Alter von 56 Jahren.
Bemerkt sei noch, daß Frauen wesentlich öfter (9 mal) von diesem Übel heimgesucht
wurden als Männer (2 mal). Das Lebensalter der an Leibesgeschwulst Verstorbenen
lag zwischen drei und 78 Jahren.

Neben dem oben schon erwähnten Gallen- und Faulfieber wird auch zehnmal
die einfache Bezeichnung Faulfieber als Todesursache notiert, einmal verbunden
mit Schlagfluß. Neun Männer und eine Frau zwischen 20 und 70 Jahren waren die
Opfer zwischen 1789 und 1806. Auch hier wird es in den meisten Fällen Typhus
gewesen sein.

Um eine Kinderkrankheit dürfte es sich bei den Pa(r)peln gehandelt haben, die
zwischen 1664 und 1799 zehnmal genannt werden. Sieben Knaben und drei Mädchen
im Alter zwischen drei Monaten und fünf Jahren waren die Opfer dieser sich
mit Hitzebläschen ankündigenden Krankheit.

Der Keuch-, Stick- oder Krampfhusten verursachte neun Todesfälle im Kindesalter
. Drei der Kinder waren noch kein Jahr alt, drei gerade ein Jahr, die
anderen zwei, vier und neun Jahre. Sie alle starben zwischen 1795 und 1815.
Besonders heimgesucht war Badenweiler mit vier Fällen, gefolgt von Niederweiler
mit zwei Fällen. Lipburg. Schweighof und Zunzingen mit je einem Fall. Verschont
blieben Oberweiler. Sehringen und die Sirnitzhöfe.

Ebenfalls neunmal wird der (plötzliche) Steckfluß als Todesursache genannt.
Es handelt sich hier um ein Lungenödem, das sich infolge von Herzversagen
entwickelt. Acht männliche Personen und eine weibliche Person starben an dieser
Krankheit, drei noch kein Jahr alt. die älteste 67 Jahre.

Um Fieber bei Lungenerkrankungen oder Lungenentzündung handelt es sich
beim Brustfieber (5 mal). Gallichtem Brustfieber (3 mal) und Hitzigem Brustfieber
(1 mal) . Einmal erfaßte die Krankheit ein noch nicht einjähriges Kind, alle
anderen Fälle betrafen Personen über 45 bis 75 Jahre. Die neun Todesfälle verteilen
sich auf die Zeit von 1791 bis 1815.

Erkrankungen des Nervensystems wurden insgesamt neunmal registriert. Die
Bezeichnungen sind unterschiedlich. Wahnsinn kommt zweimal vor. Nervenzustände
dreimal. Verrückung zweimal. Unsinnigkeit und Verstandesverwirrung
je einmal. Die oft langwierigen Krankheitsabläufe (in einem Fall wird von 17
Jahren berichtet) vollzogen sich dann und wann unter der Pflege des Chirurgen
Melchior Riegger, der die betroffenen Personen in seinem Haus in Niederweiler
„verkostgeldet" aufnahm.

Hitziges Fieber, das zwischen 1709 und 1817 achtmal als Todesursache erwähnt
wird, bedeutet nichts anderes als hohes Fieber, wobei über die auslösende
Krankheit nichts gesagt wird.

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