Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 125
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0127
Nicht hier begraben wurde ein 23jähriger Unteroffizier aus Schweighof, der
1870 im Deutsch-Französischen Krieg bei der Einnahme von Dijon den Soldatentod
gestorben war. Ein Denkmal neben dem Ehrenmal für die Gefallenen beider
Weltkriege in Schweighof erinnert an ihn.

In die Zeit der Befreiungskriege fällt der Tod eines 49jährigen Schmiedemeisters
aus Oberweiler. Er starb im Februar 1814 an den ..Folgen der Strapazen bei
einer 18 Tage lang gedauerten, mit Zug u. Wagen gemachten Kriegsfrond, von
welcher er. nachdem er seine Ochsen eingebüßt hatte, mit erfrorenen offenen
Händen u. Füßen u. geschwollenem Leib zurückkam."

Ein Bürger aus Lipburg erlitt 1864 auf dem Weg nach Blansingen Erfrierungen,
die zu seinem Tode führten. Er war 53 Jahre alt.

Ein Fall von Kindesmißhandlung wurde 1805 verzeichnet. Damals trug der
Pfarrer den Tod eines dreizehnjährigen Jungen ein, der „nach vorhergegangener
Züchtigung von seinem Vater" gestorben war.

Von einer Verwahrlosung wurde 1696 berichtet. Gerade ein Vierteljahr alt war
ein Knäblein. das seinerzeit ..nach Aussage der Nachbarn ... von seinen Eltern
verwahrlost worden sein und sich zu Tode geschrien haben"' soll.

Schlußbemerkung

9804 mal verkündete die Totenglocke in 240 Jahren den Einwohnern des Kirchspiels
Badenweiler, daß einer der ihren aus diesem Leben in die Ewigkeit abberufen
wurde. Unzählig viele Tränen mögen geflossen und wieder getrocknet sein.
Kreuze und Grabsteine hielten eine Zeitlang die Erinnerung an die Verstorbenen
wach. Die allermeisten sind der Vergänglichkeit anheim gefallen, aber die Sterberegister
in den Kirchenbüchern berichten noch heute vom großen Totentanz, dem
sich jeder einmal einordnen muß. Stellvertretend für viele Gedanken um den Tod
soll hier die letzte Strophe aus dem Gedicht „Beerdigung" von Lina Kromer
stehen:

's isch ain vo viele gange,
wie vorher ischs ungfehr:
d"Sunne schiint. dr Räge rinnt,
d"Birche ruuscht im Obewind.
doch aim si Platz isch leer.

Ps: Die Erklärungen der alten Krankheitsbezeichnungen finden sich zum größten Teil bei
Hermann Metzke. Lexikon der historischen Krankheitsbezeichnungen, Verlag Degener
& Co.. Neustadt/Aisch.

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