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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 165
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-01/0167
S. 235) Nachkommen, und zwar mit der aus Tumringen stammenden Barbara Schelker
(-18.4.1686 lt. KB Rötteln [LKA], Taufen Jg. 1686. S. 25: f31.1.1729 an Engbrüstigkeit
und Gichtern (Krämpfen) lt. KB Rötteln [LKA], Tote Jg. 1729). Seine erste Frau
(oo 16.11.1695 lt. KB Rötteln [LKA]. Hochzeiten Jg. 1695. S. 225) war die wesentlich,
d.h. über 24 Jahre, ältere Biengener Scharfrichterstochter Anna Margaretha Spengler (~
28.7.1650 lt. KB Biengen [Pfarramt]. Taufen Jg. 1650. S. 13. Nr. 33) sowie Witwe eines
,.M[eiste]r. Christoph Mengißen" gewesen, die am 5.2.1713 in Haagen an der Schwind-
und Dörrsucht (Auszehrung und Abmagerung) verstarb (lt. KB Rötteln [LKA], Tote Jg.
1713). Dritte Ehefrau wurde am 5.7.1729 (lt. KB Rötteln [LKA], Hochzeiten Jg. 1729.
S. 241) die aus Haagen stammende Magdalena Klingler. deren Taufe nicht im Röttier
Kirchenbuch eingetragen ist. wohl aber Geschwister von ihr. Sie verstarb 59jährig am
28.6.1746 (lt. KB Rötteln [LKA]. Tote Jg. 1746) und ihr Mann am 12.2.1750 QL KB
Rötteln [LKA]. Tote Jg. 1750).

Um 1655 kam ein Christoph Mengis als Wasenmeister nach Tenniken (Kanton Basel-
Landschaft) und heiratete in erster Ehe Susanne Meyer, die Witwe seines Vorgängers
Lorenz Hotz. In dritter, jedoch kinderloser Ehe war er mit einer ..Margredt Spenglerin"
verheiratet, die am 12.4.1674 zum erstenmal als Patin in Erscheinung trat (lt. KB
Tenniken 2 [StABL Kirchen-Akten E 9]. Taufen Jg. 1674, fol. 30). Die Vermutung, daß
die Biengener Anna Margaretha bzw. Haagener Anna Margaretha Spengler mit der
Tenniker Margret Spengler identisch sein könnte, wurde anhand eines Pateneintrages in
Müllheim bestätigt. Dort hatte am 12.8.1688 ,Anna Margretha Spenglerin von Dennin-
gen aus dem Baßelbieth" einen Neffen aus der Taufe gehoben (lt. KB Müllheim [LKA].
Taufen Jg. 1688. S. 115, Nr. 16).

22) Am 7.2.1739 beendete ein Blutsturz Georg Friedrich Heidenreichs Dasein. Sein Alter
ist mit „ohngefähr 68. Jahr." angegeben (lt. KB Müllheim [LKA], Tote Jg. 1739.
S. 491). Da am 7.12.1685 unter den Kindern der Witwe Anna Maria Spengler ein
Knabe von 14 Jahren erwähnt wurde, „welcher in drey oder höchstens 4 Jahren düchtig
sein wird den Dienst ... zu versehen", was allein auf ihn zutraf, müßte er 1671 in
Haagen geboren worden sein (vgl. GLA Abt. 335/229 Zug. 1894. Nr. 37. fol. 28/29).
Am 6.6.1700 hatte sich Georg Friedrich Heidenreich (1671-1739) „jenseits deß Ries
copuliren lass[en]". und zwar mit der Müllheimerin Judith Kallmann (lt. KB Müllheim
[LKA], Hochzeiten Jg. 1700, S. 27). die ihm 11 Kinder gebar, wovon zwei früh verstarben
. Sie verschied am 1.2.1746 wie ihr Mann in einem Alter von „ohngefähr. 68. Jahr."
(lt. KB Müllheim [LKA]. Tote Jg. 1746. S. 13). Ihre Geburt fiel somit in die eintragungslose
Zeit vom 24.4.1676 bis zum 27.8.1679.

„jenseits deß Ries" ist in alemannischer Aussprache die Bezeichnung für „jenseits des
Rheins" und nicht die für das Gewann ,Jm Rieß bei den Zizinger Matten" bzw. für die
Straße .Am Ries" am südlichen Ortsausgang von Vögisheim (heute ein Ortsteil von
Müllheim). Auggen. das seinerzeit Pfarrort für Vögisheim war, entfällt somit für die
Trauung des Paares Heidenreich/Kallmann, da ja das Oberelsaß gemeint war.
Die auswärtige Trauung Heidenreich/Kallmann hing sicher mit den im Jahr 1700 monatelang
andauernden Auseinandersetzungen zusammen, die durch ein Dekret von Markgraf
Friedrich Magnus vom 11.1.1700 ausgelöst wurden. Die Scharfrichter und Wasenmeister
sollten, da sie sich „über Ihren Standt hochmüthig erzeigen", mit den Ihrigen in
der Kirche von den „anderen Leüthen" abgesondert werden. Georg Friedrich Heidenreich
mußte deshalb seinen „von langen her ohne jemandts Beschwernuß ingehabten
stuhl" gegen einen anderen ihm zugewiesenen Platz tauschen, wogegen sich der „gottlose
ungehorsame Vogel", wie er u.a. bezeichnet wird, heftig wehrte. Selbst daß er „ein

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