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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 175
(PDF, 34 MB)
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Leider wurden die Kämpfe zwischen den ..Salpeterern" im Hotzenwald und der
habsburgisehen Regierung unter Maria Theresia nicht erwähnt, durch die es zu
Aufständen und zur Zwangsaussiedlung der Anführer kam.

St. Blasien

St. Blasien stand seit dem Mittelalter unter Habsburger Oberhoheit, seine umfangreichen
Besitzungen im Markgräflerland blieben aber nach der Reformation
erhalten.

Fürstabt Martin Gerbert wollte in St. Blasien eine Gedächtsnisstätte des Hauses
Habsburg schaffen, indem unter dem Chor der barocken Klosterkirche die Gebeine
der Habsburger Herrscher bestattet werden sollten. Die Kupferstiche dieser
Gruft aus Martin Gerberts „Taphographia" von 1772 (Katalog S. 108) sind sehr
eindrucksvoll. Einige Särge waren 1770 aus Königsfelden und Basel nach
St. Blasien überführt worden. Um der Säkularisation zu entgehen, wanderte jedoch
ein Teil der Mönche 1806 nach Kärnten aus und ließ 1808 die Gebeine aus
der Habsburgergruft nachkommen. In der Stiftskirche von St. Paul im Lavanttal
wurden sie endgültig beigesetzt.

Die Auflösung von Vorderösterreich

Aus den Koalitionskriegen zwischen Frankreich und Österreich in den Jahren
1790-99 waren einige Bilder vorhanden. z.B. „Befestigungsarbeiten französischer
Truppen bei Konstanz", 1799. Nach dem Sieg Napoleons über Österreich und
Rußland bei Austerlitz kam es zum Frieden von Preßburg (1805): die Urkunde
dieses Friedens sowie der Staatsvertrag zur Auflösung von Vorderösterreich
(1806) sind Zeugnisse vom Ende Vorderösterreichs, denn alle westlich vom Arl-
berg gelegenen Gebiete mußte Österreich danach an Baden, Württemberg und
Bayern abtreten.

Erforschung der Geschichte Vorderösterreichs

Im Katalog sind viele sehr interessante Aufsätze zur Geschichte Vorderösterreichs
enthalten. Der Aufsatz von Bernhard Theil „Archivalisches und Archivisches
" (Katalog S. 73 ff.) zeigt, daß durch die Vielzahl vorderösterreichischer
Regierungsstellen die Akten auf zahlreiche Orte verstreut waren und durch die
Umzüge der Ämter teilweise verloren gingen.

Als die vorderösterreichische Regierung z.B. 1792 von Freiburg nach Konstanz
floh, wurden die Akten in einem „Aktentransportfaß", das im Katalog S. 74 abgebildet
ist, auf dem Rhein nach Konstanz gebracht. Von dort kamen sie nach
Günzburg. 1805 ein Teil nach Konstanz und von hier wieder zurück nach Günz-
burg. Man hat dann 388 Kisten auf die Nachfolgestaaten verteilt, soweit sie nach
Ortszugehörigkeit sortiert waren: 125 Kisten für Württemberg, 98 für Bayern, 26

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