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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 1.2000
Seite: 178
(PDF, 34 MB)
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Die evangelische Gemeinde hat eine eigene Pfarrerin. während die katholische
von einem Lörracher Pfarrer betreut wird.

Herr Hildebrand schilderte die berufliche Gemeindestruktur: es gibt nur noch
wenig Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, dafür viele „Pendler", die außerhalb
Inzlingens arbeiten.

Die „Grund- und Hauptschule'* bietet für die Klassen 1-4 eine ausgezeichnete
Vorbereitung für die weiterführenden Schulen, die von den größeren Kindern vor
allem in Lörrach besucht werden.

Dr. Hans Jakob Wörner hielt den Hauptvortrag dieser Tagung über „Inzlingen-
seine Geschichte und sein Wasserschloß'*. Er zeiste. wie stark die Abhängigkeit
Inzlingens von Basel war.

Es gehörte zwar seit dem 11. Jh. zur Herrschaft Rötteln und infolgedessen seit
1444 zum Markgräflerland. Aber über Jahrhunderte hinweg, von 1394 bis 1807.
wurde das Dorf der Basler Adelsfamilie Reich von Reichenstein zum Lehen gegeben
. Mehrere Mitglieder dieser Familie waren während dieser Zeit Bürgermeister
von Basel, andere standen im Dienst des Bischofs von Basel, einer hatte sogar
selbst dieses Amt inne. Im einzelnen kann man das im Aufsatz von Dr. Hans
Jakob Wörner „Das Wasserschloß Inzlingen'* im „Markgräflerland" Band 2/1999.
S. 5ff„ nachlesen.

Max Reich von Reichenstein erhielt 1501 Inzlingen als Lehen und baute kurz
danach das Schloß als Wohnsitz, aber zugleich als Fluchtpunkt für sich und seine
Familie, denn in Basel sank damals der Einfluß der Adelsfamilien, das Bürgertum
erstarkte nach dem Beitritt Basels zur Eidgenossenschaft (1501).

1511 wird das Inzlinger Schloß zum 1. Mal urkundlich erwähnt, es war zunächst
noch kein Wasserschloß: erst in der Mitte des 16. Jh. hat man einen künstlichen
Graben ringsum angelegt, entsprechend einer Mode, die aus den Niederlanden kam.

Im 18.Jh. wurde es zweimal im Barockstil umgebaut. Hans Jakob Wörner zeigte
Dias vom Gebäude und den schönen Sälen, die man am Nachmittag ansehen
konnte.

Zur Vorbereitung des Spazierganges zur „Eisernen Hand" sprach der Gemeindepräsident
von Riehen. Michael Raith, über dieses merkwürdige Grenzgebiet, das
Riehen von Inzlingen und Lörrach-Stetten trennt. Die Teilnehmer der Tagung
konnten an zwei Kopien von Landkarten den Grenzverlauf erkennen, der tatsächlich
wie eine ausgestreckte Hand aussieht. Aber warum heißt es „Eiserne Hand"?
Michael Raith trug mehrere Theorien zur Erklärung dieser Grenzziehung vor, es
gibt aber für keine dieser Thesen einen Beweis.

Auf einem einstündigen Spaziergang zeigten sodann Michael Raith und Erich
Hildebrand einen Teil dieser Grenze und wiesen auf interessante Grenzsteine hin.
Im 2. Weltkrieg und kurz davor versuchten hier oft Flüchtlinge, in die Schweiz zu
gelangen.

Nach dem Mittagessen in der Erstelhalle, das die Feuerwehr von Inzlingen gut
organisiert hatte, wurden die Vereinsangelegenheiten geregelt (s. den Bericht über
die Mitgliederversammlung in Inzlingen).

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