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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 10
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Für eine solche abschnittsweise Baudurchführung sprechen zwei weitere Details
: Die 4 vorderen, innen vorgelagerten Wandpfeiler haben eine Tiefe von rd.
48 cm bis zur Wand, während die Tiefe der hinteren 4 Pfeiler ca. 68 cm misst. Im
Übergangsbereich wurde bei der Untersuchung der Dachbalken im Dreieck von
Gewölbe, Dach und Dachboden auf jeder Seite ein Sprung (Seitenversatz) in der
Langhauswand entdeckt. Eine Erklärung dafür ist, dass der Baumeister beim Anlegen
der hinteren Pfeiler zu einem späteren Zeitpunkt eine höhere Sicherheit gegen
den horizontalen Gewölbeschub einkalkulierte und eine Verstärkung vornahm.
Allgemein üblich waren außen angebrachte Strebepfeiler. In Schopfheim hat man
einen anderen Weg gewählt. Die Pfeiler wurden nach innen vorgemauert und mit
einer Arkade vor der Wand überbrückt. Darin wurde das Gewölbe gelagert. Die
außen liegenden Wandpfeiler übernehmen hier die Aufgabe von Strebepfeilern.

Das Holzyverk im Turm

Wie aus Abb.2 zu ersehen, stammt die Decke des 2. Turmgeschosses aus der
Zeit von 1340/41. Demnach ist sie rd. 70 Jahre vor dem großen Stadtbrand eingebaut
worden. (Die Decke direkt über dem Kreuzgewölbe wurde nicht untersucht.)
Der Dachstuhl aus den Jahren 1354/55 ist das Zweitälteste Holzwerk.

Datumsmäßig dazwischen liegen die Hölzer für die verzierten Stützen unter der
Glockenkammer (1419), der Decke unter der Glockenkammer (1422/23), des
mächtigen Glockenstuhls (1422 bis 1425) sowie der Decke über dem Glockenstuhl
(1425/26).

Hier stellt sich sofort die Frage, wurden die jüngeren Bauglieder erst später in
den schon seit 1355 fertigen, aber leeren Turm eingezogen oder wurde der bestehende
Dachstuhl anlässlich einer Turmerhöhung in einer tieferen Position abgeschlagen
und in der jetzigen wieder aufgerichtet? Ich habe dazu keine Antwort.
Gegen einen Turmbau in zwei Perioden spricht die Einheitlichkeit der Eckquader
von unten bis oben.

Die beiden Quergiebelchen für die Turmuhr auf der Nord- und Südseite waren
ursprünglich nicht vorhanden. Sie wurden beim Einbau der Turmuhren zu einem
späteren Zeitpunkt hergestellt. Dabei hat man mehrere tragende Konstruktionsteile
einfach entfernt.

Die Gewölbe

Kreuzgewölbe im Turm

Das älteste Gewölbe ist das klassische Kreuzrippengewölbe im Chor, der sich
im Erdgeschoss des Turms befindet (Abb.3). Der Raum ist nahezu quadratisch. In
den Ecken stehen romanische, leicht gebauchte Säulen. Die Kapitelle (Abb.4)

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