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Abb. 8: Gewölbe Höcklinkapelle Abb. 9: Höcklinkapelle
CAD-Drahtmodell Rippe. Kapitell
Gewölbe in der Höcklinkapelle auf der Nordseite
Bei dem langgezogenen trapezförmigen Grundriss mit dem großen Fenster und
der noch größeren Wandnische auf der Nordseite sowie der fast jochbreiten Öffnung
zum Langhaus waren alle Schwierigkeiten für eine Überwölbung vorgegeben
. Im Bereich der Öffnungen konnten keine tragenden Fußpunkte der Gewölberippen
angeordnet werden. Im CAD-Drahtmodell, Abb.8, habe ich dargestellt, wie
kühn und gleichzeitig elegant die Aufgabe gelöst wurde. Mit Rundbogen, Spitzbogen
, steigenden und schräg anlaufenden Stichkappen hat man den schwierigen
Raum scheinbar mühelos überwölbt. Wie ein Zirkusreiter auf zwei Pferden steht
im zentralen Deckenfeld der kleine Spitzbogen über den zwei Hauptbögen. Mit
einer Ausnahme laufen alle Rippen ohne Kapitell ansatzlos in Wandfläche oder
Raumecke. Das einzige Kapitell zwischen Fenster und Wandnische der Nordseite
ist in Abb.9 dargestellt.
Kirche von Rötteln als Vorbild
Als regionales Vorbild der gotischen Netzgewölbe von St. Michael muß das
Gewölbe in der Sakristei in Rötteln gesehen werden. Jenes hat ebenfalls hohlprofi-
lierte Rippen, leere Wappenschilder als Schlusssteine, keine Kapitelle, und wegen
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