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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 19
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dessen linke/östliche Hälfte noch in Umrissen erkennbar ist. Es lässt sich als
schmales, wohl kaum mehr als 0, 5 m breites und ca. 1,2 m hohes Stichbogenfenster
mit geschrägter Leibung rekonstruieren. Hierbei dürfte es sich wohl kaum
um die ursprüngliche Fensterform aus der Entstehungszeit des ersten Kapellenbaues
handeln. Die umgebenden Fehlstellen in der älteren Putzschicht zeigen, daß
dieses Fenster, ebenso wie die heutigen, nachträglich in die Wand eingebrochen
wurde. Vielleicht geschah dies an der Stelle eines ursprünglich wesentlich kleineren
Fensters. Eine Flickstelle im Wandverputz mittig zwischen dem zweiten und
dritten Fenster etwa in gleicher Höhe wie das Stichbogenfenster könnte ebenfalls
auf ein vermauertes ursprüngliches hinweisen. Denkbar wäre ein weiteres drittes
Fenster, das durch das heutige große Fenster im Bereich der Empore ersetzt wurde
, da dieses annähernd im selben Abstand zur Position des vermuteten zweiten
Fensters liegt. Die Lage relativ dicht unter der ehemaligen Decke mag diese Hypothese
bestätigen.

Das Fußbodenniveau des ersten Kapellenbaus dürfte mindestens zwei Stufen,
also ca. 30 cm tiefer als das heutige Bodenniveau Uesen. Dann käme die unter
dem stichbogigen östlichen Fenster festgestellte rechteckige Wandnische ca. 1 m
anstelle heute nur 0. 7 m über dem angenommenen älteren Bodenniveau zu liegen.
Diese Nische, welche die typische Form einer einfachen Kredenznische für Handwaschgefäße
o.ä. aus der Meßliturgie besitzt, ist dem Standort eines Altares zuzuordnen
.

Außer den Größenabmessungen lassen sich aus dem überlieferten Baubestand
keine Aussagen über die äußere Gestalt der ursprünglichen Kapelle machen. Man
würde normalerweise erwarten, daß sich über dem heutigen Westeingang im Giebel
noch Teile eines älteren Giebels erhalten hätten. Hiervon ist aber im Baubestand
nichts zu erkennen. Somit hat man keine Anhaltspunkte für die Firsthöhe
und Dachneigung des ältesten Kapellenbaues.

Zur Ausstattung

In einer Auswahl werden die bei der Restaurierung gewonnenen Erkenntnisse
zur malerischen und plastischen Austattung vorgestellt. Die Darstellung geht von
den jüngsten Befunden aus zurück zu den ältesten. Sie macht deutlich, daß nur
durch eine detaillierte und behutsame denkmalpflegerisch-restauratorische Betreuung
die geschichtlichen Zeugnisse erkannt und damit auch bewahrt werden können
. Die dafür erforderlichen finanziellen Mittel werden zum großen Teil durch
die unermüdlichen Aktivitäten des Initiativkreises des Kuratoriums St. Agathe und
durch Fördermittel des Landes aufgebracht.

Die Oberflächen des Innenraumes waren durch einen Putz des 19./20. Jahrhunderts
verdeckt. Darunter lag ein Vorgängerputz aus dem 18. Jahrhundert, der die
älteste zusammenhängende Raumschale der Kirche darstellt. Aufsrund des guten
Zustandes dieser Ausstattungsphase wurde sie mit großem handwerklichem Ge-

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