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Abb. 14: Ehemalige Vorschussbank.
Bauen am Ende des Historismus.
Freie Verarbeitung historischer Motive.
Raumprogramm einfügen, sondern umgekehrt aus einem zweckmäßig und ungezwungen
zusammengestellten Raumgefüge den Außenbau entwickeln.
So sollte ein organisches Bauwerk entstehen, bei dem außen die Funktion der
Innenräume ablesbar war. Kleine Fenster deuten auf Dielen. Garderobenräume,
kleine Kammern usw. hin. Hinter großen Fenstern liegen Speisezimmer. Salon.
Musikzimmer. Erker lassen an gemütliche Sitzplätze denken. Treppenhäuser zeigen
Fenster auf halber Höhe usw. Es gibt in Schopfheim genug Beispiele, die
dieses Prinzip mehr oder weniger deutlich verwirklichen. Diese Häuser verzichten
auf Symmetrieachsen, ja sogar gelegentlich auf durchgehende Fensterachsen und
weisen unterschiedliche Fenstergrößen, -proportionen und -formen auf. Der Baukörper
ist mehr oder weniger komplex, individuell gegliedert, plastisch. Schon das
im Ganzen noch recht konservative Haus Hebelstraße Nr. 21 (Abb. 15) folgt diesem
Prinzip. Das ganz plastisch, fast wie modelliert wirkende Haus Ecke
Schwarzwaldstraße/Steinhäuslerstraße (Abb. 16), das nicht auf Symmetrieachsen
verzichtet, lässt auf der dem Krankenhaus zugewandten Seite wieder die funktionale
Abhängigkeit des Äußeren vom Inneren erkennen. Bei solchen Häusern
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