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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 76
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Auf Grund der mangelnden Ausbeute wurde 1943 der Versuch aufgegeben und
der Schwimmbagger ..Rheingold"" förderte nur noch Kies. 1950 hob man die Konzession
auf. Heute zeugt nur noch der von Freizeitseglern benutzte ..Goldkanal""
von diesem ersten und gleichzeitig letzten Versuch, das Rheingold großmaschinell
zu gewinnen.

Auf Grund dieser Erfahrung legen jetzt auch die letzten nebenberuflichen Golder
zwischen 1940 und 1944 ihre Goldergeräte für immer zur Seite. Die berufliche
Rheingold-Wäscherei geht binnen weniger Jahre völlig ab und bald gerät das seit
über 2000 Jahren ausgeübte Gewerbe in völlige Vergessenheit.

Dabei fertigten schon die Kelten aus Rheingold neben Kultgegenständen auch
die sog. „Regenbogenschüsselchen", die Vorläufer unserer Geldmünzen. Und
auch die Alemannen setzten Rheingold bei der Herstellung von Schmuck ein.

In der neuzeitlichen Verwendung fertigte man aus dem Rheingold überwiegend
Münzen und Medaillen29' an mit Prägeinschriften wie „Auntm rheni"- „Ex sabulis
Rheni" - „Aus Rheinsand" sowie weltliche und sakrale Kunstobjekte wie Monstranzen
. Obstschalen. Edelsteinfassungen, Uhrgehäuse - die jedoch nach den zwei
Weltkriegen mehrheitlich verschollen sind bzw. eingeschmolzen wurden.

Was noch für jedermann zu sehen und wirklich einen Besuch wert ist, ist im
Landesmuseum Karlsruhe ausgestellt: Das einzigartige Toiletten-Prunk-Service301
der badischen Großherzogin Stefanie von Baden, einer Adoptivtochter Napoleons.
Insgesamt 19 Teile dieser Luxus-Garnitur bestehen aus massivem Rheingold und
benötigten somit die Gesamtausbeute von zwei Jahren mühsamer Wascharbeit
hunderter armer Fischer und Bauern, die mit diesem kargen Nebenerwerb ihr
kärgliches Dasein aufbesserten! Was man nach dem ersten begeisterten Anblick
der edlen Gerätschaften jedoch nicht vergessen sollte.

Abb. 9: Rheingold-Dukat von 1767
mit der Darstellung von Goldwäschern
mit freundlicher Genehmigung des Geldmuseums,
Bundesbank Frankfurt

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