Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 83
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Die historische Arbeitsweise 36' ging im unmittelbaren Uferbereich vom „Trok-
kenen ins Nasse": Das trocken gewonnene Kies-Sand-Gemisch wurde auf den
sog. ..Sturzkorb" einer Waschbank aufgebracht. Die hölzerne, hinten höher gestellte
Waschbank bestand meist aus ca. 1.80 Meter langen und bis zu 80 cm
breiten Fichtenbrettern. Vier Holzstützen, hinten 50 cm, vorne 20 cm hoch, ergaben
die gewünschte Schräse.

Die Fichtenbretter waren mit drei Lagen des sog. „Schwäbischen Filzes" abgedeckt
- in ihm verfingen sich die feinen Bestandteile - darunter auch das Gold.

Als sog. „Beifang" wurden bei diesem Vorgang auch abgerollte Bergkristalle
geborgen: Diese sind in Freiburg und Waldkirch zu dem damals sehr beliebten
Schmuckstein ..Rheinkiesel" geschliffen worden. Man soll ihn auch als den
..Rhein-Diamanten" bezeichnet haben - ein Begriff, der jedoch nur in der mündlichen
Überlieferung weiterlebte.37'

Mit einem großen Schöpfer wurde nun das Material auf dem Sturzkorb mit
Wasser überspült. Der Sturzkorb hatte die Funktion eines Siebes. Durch den Was-
seraufguss trennte sich auf der schrägen Waschbank das grobe vom feinen Kies-
Sand-Gemisch.

Das durchgespülte Grobmaterial wurde durch einseitiges Hochziehen des Sturzkorbes
von der Bank ..gestürzt" - daher auch sein Name. Anschließend sind die
mit Seifengold angereicherten Filztücher in einem Bottich geschwenkt und das so
gewonnene Konzentrat in kleinen Bottichen mit nach Hause genommen worden.

Um das Rheingold vom ..dunklen Sand" zu trennen, brauchte man das Schiffchen
- ein besonderes Goldergerät. das man auch noch .Sachse" nannte: Eine rund

Abb. 18: Rekonstruiertes „Schiffchen"

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