Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 84
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0086
Abb. 19: Rheingold-Flitlerchen (2-3 mm) auf „dunklem Sand'

1,20 Meter lange, bis 20 cm breite wiegeähnliche Holzkonstruktion in Schiffchenform
. Sie wurde zu Hause mit einem Seil an einem der Deckenbalken - zumeist in
der Küche - befestigt.

Nun wurde der am Rheinufer gewonnene „dunkle Sand" - mit pendelartigem,
sanftem Schwingen und einseitigem Anstoßen - nochmals verdichtet und so das
Gold angereichert. Bei diesem Waschvorgang fiel auch der „schwarze Sand" an -
eine Anreicherung überwiegend schwarzglänzender Schwermineralien wie z. B.
Magnetit. Für die Goldwäscher war dieses Material sehr wichtig: Es wurde als
„Löschsand" verkauft und in den Schreibstuben und Kanzleien zur Trocknung von
frischer Tinte auf Urkunden und Briefen verwendet. Und dieser Verkauf brachte
für die Golder mehr Erlös ein als für das gewaschene Rheingold, das von der
Karlsruher Münze häufig nur unter dem staatlichen festgesetzten Goldpreis angekauft
wurde.

Nach der Arbeit im Schiffchen und einem nochmaligen „Verdichten" erfolgte
das Amalgamieren des Goldes mit Quecksilber in einem Tongefäß und das Brennen
in einem Flintenlauf.

Mit der Erfindung des Löschpapiers ging somit der wichtigste Gewinnungsgrund
für den Golder verloren. Wenn man es genau nimmt, dann war das Rheingold
„Nebenprodukt" und der Löschsand das eigentliche Hauptprodukt und Träger
der Rheingold-Wäscherei.

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