Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 130
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0132
Diese Serie wurde in einer großen Auflage von der Lithographischen Kunstanstalt
Poppen und Ortmann, Freiburg, gedruckt.

Sämtliche Notgeldscheine der Stadt Schopfheim zwischen 1918 und 1923 wurden
vom damaligen Bürgermeister Heeg unterzeichnet, mit Ausnahme der genannten
Hebel-Serie, auf der auch die Unterschrift des Stadtrechners Hirling zu lesen ist.

Nun begann im Land aber die Zeit, in der Pfennigbeträge zur Illusion wurden.
Die Inflation nahm ihren Fortgang. Am 19. Januar 1922 kam erstmals eine Banknote
im Wert von ZEHNTAUSEND MARK an die Bankschalter. Am 19. November
1922 erschien schon der erste Schein mit der Zahl 50 000. Der erste Geldschein
über 100 000 Mark wurde am 1. Februar 1923 ausgegeben. Ein Schicksalstag
war sicherlich der 25. Juli 1923, an dem erstmals auf einem deutschen Geldschein
die Zahl 1 000 000 (eine MILLION) Mark zu lesen war.

In Schopfheim kam der erste Groß-Geldschein im Wert von 500 Mark am 12.
Oktober 1922 heraus. Von diesem Datum an wurden sämtliche Schopfheimer
Notgeldscheine von der hiesigen Druckerei Georg Uehlin gedruckt, die seit 1866
besteht. Ein stolzes Alter für eine Buchdruckerei!

Dieser 500-Mark-Schein (Nr. 13 u. 14) prangte im März 1979 aus Anlass der
ersten Notgeld-Ausstellung im Schopfheimer Museum in voller Größe auf den
Bildschirmen. (Aussteller war der Autor dieses Berichts.) Diese Ausstellung im
alten Museum war die erste Notgeld-Ausstellung der Nachkriegszeit im süddeutschen
Raum. Sie zog rund 2000 Besucher aus nah und fern an. Zeitungen von
Hamburg bis München und in den Nachbarländern berichteten darüber.

Am l. November 1922 erschien ein zweiter 500-Mark-Schein und in gleicher
Aufmachung der erste Schopfheimer 1000-Mark-Schein. Auf der Rückseite sieht
man Schopfheim um 1800, nach einem Aquarell. Der Künstler ist nicht bekannt
(Abb. 15 bis 17).

Am 1. September 1923 gab die Reichsbank die erste Banknote mit dem Überdruck
EINE MILLIARDE MARK auf einem 1000-Mark-Schein vom 15. Februar

1922 heraus. Fünf Tage später wurde aus dem Provisorium der einseitig bedruckte
Schein über EINE MILLIARDE.

Die Werte auf den Reichsbanknoten wurden fast täglich höher. Am 26. Oktober

1923 gab die Reichsbank den Schein mit der astronomischen Zahl 100 BILLIONEN
heraus: 100 000 000 000 000 Mark

Bis zum 15. März 1924 wurden in der Reichsdruckerei Banknoten in BILLIONEN
-WERTEN gedruckt, obwohl die Inflation offiziell am 1. November 1923 beendet
war. Nach diesem Tage wurde 1 BILLION gegen 1 RENTENMARK umgetauscht
. In Schopfheim ging es mit der Ausgabe von Notgeld wie folgt weiter:

16. August 1923 EINHUNDERTTAUSEND und FÜNFHUNDERTTAUSEND
einseitig bedruckt (Abb. 18 u. 19). Die erste Banknote mit der Zahl 1 000 000
(eine MILLION) erschien in Schopfheim am 23. August 1923. Am gleichen Tag
kamen ein ZWEIMILLIONEN-SCHEIN und in gleicher Aufmachung ein FÜNF-
MILLIONEN-SCHEIN heraus. Von allen Großgeld-Scheinen gibt es mehrere Varianten
in Druck und Farbe (Abb. 20 bis 22).

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