http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0145
Dr. Zils, inzwischen alleiniger Gesellschafter, berief sich daraufhin als Geschäftsführer
ab und erklärte anschließend seinen Verzicht auf das Stammkapital.
Damit machte er die HANF-UNION-Betriebs-G.m.b.H. zu einer Gesellschaft
ohne Gesellschafter, um den Landesfiskus so dazu zu bringen, selbst über die
Arbeitsplätze zu entscheiden. Im BGB nämlich gibt es eine wenig beachtete Bestimmung
, wonach Vermögen von Vereinen ohne Mitglieder dem Landesfiskus
anheimfällt.
Dieses Vorgehen ließ den Medienrummel verstummen. Offenbar erkannte man
erst jetzt die Brisanz der Problematik, fürchtete wohl auch, dass das hier gebotene
Beispiel eines Ausstiegs aus unternehmerischem Engagement Schule machen
könnte. Ein vom Registergericht eingesetzter Not-Geschäftsführer übernahm die
Leitung des fuhrer- und herrenlosen „Schiffs", dessen der Landesfiskus sich nicht
annehmen mochte. Mit zinsgünstigen Krediten gelang es, neue Gesellschafter zu
interessieren, die dann von Dr. Zils die Geschäftsanteile zum Preis von DM 1,- pro
Anteil „käuflich" erwarben.
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