Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 161
(PDF, 34 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0163
Friedlingen im Wandel der Zeiten - Gestern und Heute
350 Jahre Westfälischer Friedensschluss
und Namensgebung Friedlingen

Bruno Rabus

Der Westfälische Frieden (24. Oktober 1648) war für die Geschichte Europas
von großer Bedeutung, denn dieser Friedensschluss gilt als die Geburtsstunde des
heutigen Europas. Für Friedlingen (Stadtteil von Weil am Rhein) bedeutete er die
Namensgebung durch Friedrich V. (1594 - 1659), Markgraf von Baden-Durlach.
am 28. April 1650. Der in Münster geschlossene Friede, dem ein dreißig Jahre
dauernder Krieg (1618 - 1648) vorausging, wurde auf dem Verhandlungswege
erreicht. Europa wird jetzt als gleichberechtigte Staatengemeinschaft auf Grundlage
des Völkerrechts verstanden. Deutschland entwickelt sich zum Bundesstaat,
Städte und Territorien gewinnen an Einfluss. und mit der Glaubenssleichberechti-
gung werden die konfessionellen Spannungen entschärft. Der Friedensschluss beendete
ein jahreslanges Ringen, ohne dass es zu einer Generalbereinigung der
Probleme zwischen den beiden großen Machtblöcken Österreich-Spanien und
Frankreich-Schweden-Niederlande gekommen wäre. Außerdem hatte er zur Folge,
dass Gebiete an Frankreich und Schweden abgetreten werden mussten. Das Ausscheiden
der Schweiz und der Niederlande aus dem Reichsverband wurde bestätigt
, und die Reichsstände erhielten alle wesentlichen Hoheitsrechte in geistlichen
und weltlichen Angelegenheiten, darunter auch das Recht. Bündnisse mit ausländischen
Partnern zu schließen. Das deutsche Volk musste nach dem Dreißigjährigen
Krieg seine Kulturarbeit ganz von vorne beginnen, denn die Errungenschaften
der Vergangenheit waren nahezu gänzlich zerstört.

Aus Schloss „Ötlikon" wird Schloss „Friedlingen"

Zur Erinnerung an den denkwürdigen Friedensschluss in Münster taufte Markgraf
Friedrich V. seine von Hofbaumeister Johann Jacob Arhardt (1613 - 1674)
erneuerte einstweilige Residenz Schloss Ötlikon in Schloss ..Friedlingen" um. Die
vom 28. April 1650 aus Basel (der Markgraf befand sich dort während des Krieges
über sechzehn Jahre im Exil) datierte amtliche Verkündigung dieser Namensänderung
durch den Landvogt von Rötteln lautete folgendermaßen:

„Liebe Vögt. Stabhalter und Geschworene,

nachdem der Durchleuchtig hochgeborene unser allerseits gnedige Fürst und
Herr. Herr Friedrich Markgraf zu Baden und Hochberg deroselben fürstliches
Haus Oettlingen zu einem Residentz Haus zurichten lassen, selbiges auch bey
nunmehr durch göttliche Verleyhung geschlossenem und täglich verhoffendem

161


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2000-02/0163