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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
62.2000, Heft 2.2000
Seite: 163
(PDF, 34 MB)
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diesem Zeitpunkt im Besitz des Adalbert von Bärenfels, und seit dieser Zeit „sei
die Burg etwa hundert Jahre ein ödes Straußennest geblieben", bis sie von Dr.
Michael Rappenberger, erster urkundlich erwähnter Lehensbesitzer in Friedlingen,
1561 „wieder zu Ehr gelegt" (wieder aufgebaut ) wurde. 1620 befindet sich das
Schloss im Besitz der Herren von Rotberg, von denen es Markgraf Friedrich V.
1640 im Tausch gegen das Dorf Hertingen von Jakob Christoph von Rotberg
erwirbt.

Beschreibung des Schlosses

Das neue Schloss Friedlingen war bedeutend größer und bequemer als das alte
Schloss Ötlikon. Nach einer Beschreibung durch den Burgvogt und Hofschreiber
Josef Amman zu Rötteln im Jahr 1698 besaß es drei Stockwerke. Das
Erdgeschoss enthielt zwölf Räume, das Wachtstüblein und zwei Kammern, wovon
die eine später zu einem Pferdestall umgebaut wurde. Ferner die Küche und
mehrere große Gänge, einen Kuh- und einen Schweinestall. Der erste Stock
umfasste siebzehn Räume, vier gewöhnliche Stuben, eine fürstliche Stube, ein
Speisezimmer, eine Küche, sechs Kammern, zwei Vorzimmer, eine Erkerkammer
und noch ein größeres Gemach. Der zweite Stock enthielt dreizehn Räume,
vier Gemächer, vier Stuben, zwei Kammern, ein Vorzimmer, ein Erkergemach
und eine Erkerkammer. Im zweiten Stock des hinteren Turmes, auch Wasserturm
genannt, befand sich die sogenannte Silberkammer. Um das Schloss herum
breitete sich ein großer Weiher aus, ein Vorhof grenzte einerseits an den Weihergraben
, andererseits an den Krautgarten und gegen das Schloss selbst an die
Brücke. Mit großer Vorliebe haben sich die fürstlich-markgräflichen Familien
das Friedlinger Schloss zu ihrem Lieblingsaufenthalt erwählt. Zahlreiche
Hoffeste und Hochzeiten fanden darin statt. Um das Schloss herum und in den
Wäldern des Sausenhart wurden der Edelhirsch und das Wildschwein gejagt.
Nach dem Weiler Kirchenbuch hielten sich auch hochgestellte Persönlichkeiten
zeitweise im Friedlinger Schloss auf:

1659 Fräulein Dorothea, Gräfin zu Wittgenstein, Georg Spreng, Burgvogt zu
Rötteln, 1664 Fräulein Dorothea von Botzheim, 1667 Durchlaucht fürstlich mark-
gräfliche Frau Wittwe Elisabeth Eusebia Sophia Margaretha zu Sulzburg, Durchlaucht
Fürst Herr Karl Markgraf zu Baden und Hachberg, Hochadelige Maria
Luzia von Plato, 1672 Ihre Exzellenz David Lamprecht, Landschreiber zu Rötteln,
Sebastian Socin, Landvogt zu Münchenstein, 1675 Durchlaucht Prinzessin Katharina
Barbara Christina Magdalena von Wittersheim, Fräulein Christine Ernestine
von Leutrum von Erting, Kammerjunker und Rat Reinhard von Gemmingen,
Johann Ernst Hennenberger, Kammerrat, Fecht, Hofprediger. Noch zweimal sollten
die Besitzverhältnisse des Schlosses wechseln. 1659 wurden Markgraf
Friedrich VI. (1659 - 1677) und 1677 Markgraf Friedrich Magnus (1677 - 1709)
seine Besitzer.

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